In einem ersten Schritt wurde bereits die Kontaktfuge zwischen der Molenabdeckung und der darunter befindlichen Steinschüttung über die gesamte Breite der Mole mit Mörtelinjektion verfüllt. Eine besondere Herausforderung stellten die nachfolgenden seeseitigen Injektionsarbeiten dar: Unter voller Belastung durch Wettereinflüsse, Wellenschlag und die Gezeiten wurde hier zur temporären Abschirmung der nachfolgenden Arbeitsphasen ein Injektionsschleier mit schnell abbindenden Polyurethanharzen ausgeführt. Da diese zur Reaktion Wasser benötigen, war die Injektionsreihenfolge vom Gezeitenstand abhängig und erforderte genaue Planung.
Durch die vorbereitenden Maßnahmen aus Phase 2 konnten die weiteren Arbeiten schließlich unter geringerer Einflussnahme aus Wellenschlag und Gezeiten erfolgen. So wurde der hafenseitige Injektionsschleier vergleichbar zu den seeseitigen Arbeiten ausgeführt, jedoch unter Verwendung eines kombinierten Zement-Polyurethanharz-Gemischs als Injektionsmittel. Hierbei ergaben sich im Vergleich zur reinen Polyurethanharz-Injektion längere Abbindezeiten. Im Schutz der bereits ausgeführten Injektionsschleier aus den Phasen 2 und 3 konnte zuletzt eine Feststoffinjektion mit einer Zementsuspension vorgenommen werden, um die Hohlräume der Mole komplett zu verfüllen und so die Standsicherheit wieder vollständig herzustellen.
„Die Arbeiten am ersten Teilbereich sind bereits abgeschlossen. Im zweiten Abschnitt werden aktuell noch die Zementinjektionen aus Phase 4 hergestellt“, erklärt Jonathan Rehor, Bauleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH. „Die Arbeiten haben im April 2022 begonnen und werden im Oktober termingerecht abgeschlossen.“
Neben den erschwerten Arbeitsbedingungen im „offenen Meer“ stellte auch die exponierte Lage des Arbeitsbereichs eine Besonderheit und Herausforderung dar: „Sowohl die Materialkoordination für den Transport auf die Insel als auch die Logistik auf der Insel selbst waren äußerst aufwendig“, so Jonathan Rehor weiter. „Zudem musste das gesamte Material von der Lagerfläche auf der Insel mit Radladern über die schmale Mole zum rund 600 m entfernten Arbeitsbereich erfolgen. Dies entspricht einer Fahrstrecke von 1.800 km“ Des Weiteren sei es nicht üblich, dass auf einer Baustelle insgesamt vier verschiedene Injektionsarten durchgeführt werden: „Eine rundum einzigartiges Projekt vor einmaliger Kulisse.“
Über die BAUER Spezialtiefbau Gruppe
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