Die ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG hat mit der Vergabeentscheidung für den Bau der neuen Stadtbahn TW 4000 eine zentrale Weiche für die Verkehrswende in der Region Hannover gestellt. Als Ergebnis eines Ausschreibeverfahrens hat die ÜSTRA dem spanischem Hersteller Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) den Zuschlag zum Bau der neuen hochflurigen Stadtbahnen erteilt. Voraussichtlich im September 2025 werden die ersten neuen Wagen nach Hannover geliefert.

„Wir freuen uns, dass wir mit CAF einen erfahrenen Partner gefunden haben, der unsere Vorstellung von einer modernen und komfortablen neuen Stadtbahn realisieren wird“, sagt ÜSTRA Vorständin Elke Maria van Zadel: „Die kontinuierliche Investition in neue Fahrzeuge und Infrastruktur ist für ein fortschrittliches und nachhaltiges Verkehrsunternehmen wie die ÜSTRA unabdingbar.“

Ulf-Birger Franz, Aufsichtsratsvorsitzender der ÜSTRA, sagt: „Die Beschaffung der neuen Stadtbahn TW 4000 ist von zentraler Bedeutung für die Verkehrswende und stellt ein notwendiges Projekt dar, um den künftigen Anforderungen an den öffentlichen Nahverkehr in Hannover gerecht zu werden. Die Menschen können sich auf ein tolles Fahrzeug freuen, das das Stadtbild schnell und positiv prägen wird.“

Regionspräsident Steffen Krach blickt voller Vorfreude auf die neue Stadtbahngeneration. „Grünzüge, Silberpfeile und zuletzt Raumfahrzeuge: Die Menschen in der Region Hannover haben ein besonderes Verhältnis zu ihrer Stadtbahn. Jetzt kommt eine weitere Generation hochmoderner Fahrzeuge dazu“, sagt Krach: „Der TW 4000 ersetzt nicht nur die ‚Oldtimer‘, sondern ist in puncto Technik und Komfort ein unheimlich attraktives Angebot für unsere Fahrgäste. Und der neue hannoversche Stadtteil Kronsrode und andere Wohnviertel werden von kürzeren Taktfolgen profitieren.“

Marcus Brüning, Direktor CAF Deutschland, sagt: „Dieser Auftrag für die Lieferung der neuen ‚TW 4000‘-Stadtbahnfahrzeuge ist ein weiterer Meilenstein für CAF bei der Etablierung auf dem deutschen Markt. Die neuen Fahrzeuge werden einen ressourcen- und umweltschonenden ÖPNV fördern und dem Nachhaltigkeitsansatz in der Region Hannover gerecht.“

Die ersten zunächst 42 neuen TW 4000 werden noch in diesem Jahr bestellt. Der Auftrag über die 42 Fahrzeuge hat ein Gesamtvolumen von 149,98 Millionen Euro. Ein Förderbescheid der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) liegt bereits vor, die LNVG fördert diese Investition mit 67,3 Millionen Euro. Im Jahr 2026 sollen alle 42 Fahr-zeuge im Einsatz sein. Auf Basis der vorgenommenen Aus-schreibung könnten bis 2040 bis zu 275 neue Fahrzeuge bestellt werden, wenn die Finanzlage das zulässt. Christian Berndt, Geschäftsführer der LNVG, sagt: „Das Land fördert die ÜSTRA gerne und häufig bei ihren vielfältigen Plänen im Nahverkehr. Die neuen Fahrzeuge bieten für den Fahrgast deutlich mehr Komfort und Barrierefreiheit als die alten grünen Bahnen, die sie ablösen werden. Für einen noch attraktiveren ÖPNV in Hannover und um die Verkehrswende vor Ort möglich zu machen, gewährt die LNVG daher gerne einen umfangreichen Zuschuss in Höhe von 67,3 Millionen Euro.“

Mit dem neuen TW 4000 sollen sowohl die nicht barrierefreien grünen TW 6000 als auch perspektivisch die silbernen TW 2000 ersetzt werden. Der TW 4000 soll durch Gewichtsreduzierung und eine verbesserte Rückspeisetechnik den Energiebedarf senken und das Kundenerlebnis verbessern, insbesondere im Hinblick auf Barrierefreiheit, Fahrgastinformation und Komfort. Denise Hain, ÜSTRA Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal, betont: „Als attraktive Arbeitgeberin ist es der ÜSTRA besonders wichtig, auch für ihre Fahrerinnen und Fahrer einen modernen Arbeitsplatz anzubieten. Der Reiz, die neue Stadtbahn fahren zu wollen, gibt uns auch bei der Personalsuche in den kommenden Jahren zusätzlich starke Argumente. Der TW 4000 wird nicht nur mit fortschrittlichen, hohen Sicherheitsstandards, sondern auch mit zahlreichen technischen Innovationen neue Maßstäbe im Stadtbahnbetrieb definieren.“

Im Rahmen des Stadtbahnprojekts gab es einen Designwettbewerb, in dessen Folge ein verbindliches Design für die neue Stadtbahngeneration festgelegt wurde. Produziert wird der TW 4000 in Spanien.

Zum Hersteller des TW 4000

Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles wurde 1917 gegründet, ist seit den 1990er Jahren auch international tätig und hat sich in Deutschland bereits einen guten Ruf erworben. Neben dem mit den deutschen Verkehrsverbünden VRR und NWL unterzeichneten Vertrag über die Lieferung von 73 batteriebetriebenen Regionaltriebzügen wurden Aufträge für 51 Straßenbahnen für die Ruhrbahn und 22 Stadtbahnen für Bonn unterzeichnet. In Freiburg fahren zudem bereits seit mehreren Jahren Straßenbahnwagen von CAF. Seit 2018 gehört der polnische Omnibushersteller Solaris mehrheitlich zum CAF-Konzern.

ÜSTRA und CAF werden weitere Details zum Aussehen und zu Innovationen des TW 4000 in Kürze gemeinsam bei einem Medientermin in Hannover der Öffentlichkeit vorstellen.

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