Der Verband AGDW Die Waldeigentümer hat gegen die Entscheidung des Europäischen Parlaments protestiert, dass Holz bis 2030 seinen Status als erneuerbare Energie verlieren soll. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass die Nutzung einer regionalen und erneuerbaren Energiequelle in der jetzigen Situation wesentlich eingeschränkt werden soll“, sagte AGDW-Präsident Andreas Bitter am Donnerstag in Berlin. Das EU-Parlament hatte am Mittwoch die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie gebilligt: Die Förderung der primären Biomasse, zu der auch Holz gehört, soll Ende 2022 beendet und danach bis 2030 schrittweise abgebaut werden. Dieser Vorschlag wird nun zwischen dem Europäischen Parlament, den Mitgliedstaaten und der Kommission verhandelt.

Holz stellt bisher unter allen erneuerbaren Energieträgern den größten Anteil bereit (Holzanteil 35%) und steht im Wärmebereich für mehr als drei Viertel aller erneuerbaren Energien. „Durchforstungs- und Waldrestholz muss weiter zur energetischen Nutzung verkauft werden dürfen“, forderte Bitter: „Diese Verwertung ist sinnvoll, bei nachhaltiger Bewirtschaftung CO2-neutral und leistet einen finanziellen Beitrag zur Klimaanpassung unserer Wälder.“

Auch die geplanten Vorgaben zur Bewirtschaftung des Waldes und die verpflichtende Nutzungskaskade für Holz seien weder notwendig noch praxistauglich, sagte Bitter. Die Waldbewirtschaftung erfolge standortsdifferenziert, so dass allgemeine Vorgaben in der Regel daneben gehen. Und bereits heute werde die Nutzungskaskade automatisch über die Marktpreise umgesetzt. Jedes Holz werde bestmöglich auf der höchsten Stufe vermarktet. Eine Kaskadennutzung ist die Mehrfachnutzung eines Rohstoffs in aufeinanderfolgenden Stufen.

Knapp 550 Waldeigentümer, Unternehmen und Organisationen der Holzenergiebranche hatten bereits im Vorfeld in einem gemeinsamen Schreiben an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments gegen die Pläne protestiert und einen Schutz der nachhaltigen Wald- und Holzbewirtschaftung gefordert.

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