Trotz enormer Gewinne in Höhe von mehrstelligen Millionen-Euro-Beträgen seien die Arbeitgeber nicht in der Lage gewesen, ein Angebot zu unterbreiten, dass die Inflationsrate nur ansatzweise ausgleichen würde: So sollten die Beschäftigten bei Philip Morris lediglich eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 19 Monaten erhalten. Noch schlechter sollten die Lohnsteigerungen bei Reemtsma (um 3,5 Prozent), JTI (2,8 Prozent) und bei BAT (1 Prozent) ausfallen.
Freddy Adjan: „Die Gier der Cigarettenkonzerne kennt offensichtlich keine Grenzen. Sie nehmen mit ihren Angeboten massive Reallohnverluste ihrer Beschäftigten in Kauf. Die NGG bleibt bei ihrer Forderung der Erhöhung der Löhne und Gehälter um 9,3 Prozent für die nächsten zwölf Monate.“
Die Tarifverhandlungen werden Anfang Oktober fortgeführt. „Wenn dann kein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt, sind Arbeitskämpfe unausweichlich“, hat Adjan angekündigt.
Hintergrund:
In der Cigarettenindustrie arbeiten in der Bundesrepublik rund 6.000 Menschen in folgenden Konzernen:
- Philip Morris International Deutschland GmbH
mit Hauptverwaltung (ca. 730 MA) in München, F6-Cigarettenfabrik (ca. 320 MA) in Dresden und Philip Morris Manufacturing GmbH (ehemals 1.300 MA, nach Schließung 2019 noch 82 MA) in Berlin - British American Tobacco (Germany) GmbH
mit Hauptverwaltung (ca. 340 MA) in Hamburg und Werk Bayreuth (ehemals 1.400 MA, nach Teil-Schließung 2016 noch ca. 210 MA) - Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH (Konzernmutter: Imperial Brands)
mit Hauptverwaltung (ca. 720 MA) und Außendienst (ca. 220 MA) in Hamburg sowie Werk Langenhagen
(ca. 760 MA) - JTI (Japan Tobacco International) Konzernmutter sitzt in der Schweiz
mit Werk (ca. 1.300 MA) sowie Forschung und Entwicklung (R&D and Global Functions) (ca. 680 MA) in Trier, Hauptverwaltung in Köln (ca. 325 MA)
Der Gesamtumsatz der Cigarettenindustrie lag 2021 bei ca. 28,6 Milliarden Euro.
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