Zum „Tag der deutschen Einheit“ gehen die Dresdner Sinfoniker auf eine deutsche Zeitreise. Sie verwandeln den Konzertsaal im Kulturpalast in ein geteiltes Land und lassen mit Musik und in starken Bildern Erfahrungen aus dieser Vergangenheit lebendig werden. Als die Mauer fällt, entstehen neue Fragen, die bis in die Gegenwart reichen.

Auf Einladung der Dresdner Philharmonie.

Die Dresdner Sinfoniker mit ihrem künstlerischen Leiter Markus Rindt sind bekannt für spektakuläre, zuweilen provokative, immer aber zeitgemäße Projekte. Mit ihrem Programm am 3. Oktober (Regie: Tom Quaas) machen sie die Teilung der zwei deutschen Staaten und ihre (Wieder-)Vereinigung auf besondere Weise nacherlebbar.

Das Konzert beginnt mit einem inszenierten Vorprogramm aus Videos und Musik schon beim Betreten des Konzertsaales. Silly trifft auf Lindenberg, Gundermann auf Grönemeyer. Alle Texte werden gesprochen, gerufen, schnell hingeworfen und auch gesungen. In der Verfremdung und durch extreme Verständlichkeit entsteht eine neue Verbindung zwischen der Musik in Ost und West.

Der Saal selbst ist in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Sie ist getrennt von einer Mauer. Wer auf welcher Seite sitzt, bestimmt der Zufall (wie damals auch).

Für das musikalische Programm hat der Münchner Komponist Markus Lehmann-Horn „Utopian Melodies (yelling at me!)“ komponiert, das verschiedene Nationalhymnen und Lieder verarbeitet. Gegen Ende des Werks für geteiltes Orchester „fällt“ die Mauer, die bis dahin das gesamte Orchester teilte – musikalisch und ganz real. Wie, bleibt bis zum Konzert ein Geheimnis…

Eine Auftragskomposition erklingt auch nach der Pause (Orchester und Publikum sind nun ungeteilt). In „Landmark“ weitet die britische Komponistin Charlotte Bray die Perspektive über die rein deutsche Sicht hinaus und transportiert eigene biografische Momente. Am Schluss des Konzerts schließlich steht als Kontrast das Konzert für Klavier und Bläser von Igor Strawinski.

Tickets für 15 Euro (Junge Leute: 9 Euro) sind online und im Ticketservice der Dersdner Philharmonie erhältlich.

Konzertdetails:

MO 3. OKT 2022, 18.00 Uhr
KULTURPALAST
Foyers und Konzertsaal

inszeniertes Vorprogramm mit Beginn des Einlasses in den Konzertsaal

Markus Lehmann-Horn
"Utopian Melodies (yelling at me!)"
Auftragswerk für geteiltes Orchester (2022, Uraufführung)

– Pause –

Charlotte Bray
"Landmark"
Auftragswerk für wiedervereintes Orchester (2022, Uraufführung)

Igor Strawinsky
Konzert für Klavier und Blasorchester (1923/24)

Jonathan Stockhammer | Dirigent
Andreas Boyde | Klavier
Sängerin und Sänger des Liederwettstreits: Franziska Abram, Cornelius Uhle
Lieder-Arrangements: Wieland Reissmann
Dresdner Sinfoniker

Regie: Tom Quaas
Schauspieler: Thomas Förster
Autoren: Sabine Christian, Norman Sass
Tänzerinnen: Katja Erfurth, Sophie Hauenherm
Choreographie: Helena Fernandino/David Espinosa
Pantomimen: Duo Mimikri (Elias Elastisch, Nicolas Rocher)
Theaterklasse des Vitzthum-Gymnasiums Dresden

Konzept: Markus Rindt

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