Zwei Schwerpunkte legt Wickert auf der K 2022: Die Industrie4.0-Anbindung von Pressensystemen via OPC UA-Schnittstelle und die Kunststoffverarbeitung im Reinraum. Gezeigt werden Echtzeitdaten aus der Fertigung von Gummiformartikeln. Die Besonderheiten der Reinraumtechnologie veranschaulicht das Unternehmen an einer Presse.

Darüber hinaus informiert der Maschinenbauer über sein Leistungsangebot rund um die Planung und Entwicklung von Pressensystemen für die Verarbeitung von Elastomeren, Composites, Pulver/Kunststoffen und zur Produktion von Reibbelägen. Es reicht von Konzept- und Machbarkeitsstudien bis hin zur Gesamtplanung und Generalunternehmerschaft für komplette Fertigungslinien einschließlich Turnkey-Lösungen.

Wickert Maschinenbau stellt vom 19. bis 26. Oktober auf der K-Messe in Halle 14 an Stand 14A41 aus.

Echtzeitwerte von Elastomerpressen via OPC UA-Schnittstelle

Auf der Messe führt Wickert vor, wie über eine OPC UA-Schnittstelle live Daten zu Temperatur, Pressdruck und Vakuum von verschiedenen Elastomerpressen übertragen werden. Diese stammen aus der laufenden Produktion eines deutschen Kunden.

Der Maschinenbauer bietet zukünftig den plattformübergreifenden Datenaustausch über die standardisierte Schnittstelle gemäß den aktuellen VDMA-Standards „OPC UA for machinery“ optional für alle Pressensysteme an. Die Lösung umfasst die gesamte Installation bis zum Datenübergabepunkt.

Von dort lassen sich die Informationen problemlos in Produktionsleitsystemen, so genannten Manufacturing Execution Systems (MES) einbinden, so dass eine zentrale Kontrolle und Steuerung der Fertigung in Echtzeit möglich ist.

Gleichzeitig erhalten Produktionsverantwortliche einen raschen Überblick über die wichtigsten Maschinendaten. Für die unmittelbare Visualisierung kann der Kunde alle gängigen Dashboards und browserbasierten Endgeräte als Ausgabemedium nutzen.

60 Pressen verschiedener Generationen per OPC UA nachgerüstet

Ältere Maschinen können ebenfalls nachgerüstet werden, wobei der Aufwand vom Alter der Maschinensteuerung abhängt. Zuletzt hat Wickert für einen Kunden in drei Monaten 60 Pressen unterschiedlicher Generationen auf einen einheitlichen Datenaustausch via OPC UA nachgerüstet.

Hierbei wurden sämtliche Anlagen auf einen einheitlichen technologischen Stand gebracht, im Kundennetzwerk miteinander verknüpft und an das zentrale MES angebunden.

Dadurch wurde zum einen die Bedienung aller Maschinen vereinheitlicht. Zum anderen ist der Kunde jetzt in der Lage, sämtliche Prozesswerte aller Pressen zentral aufzuzeichnen. Durch die Analyse der Werte kann die Fertigung vereinfacht und optimiert werden.

Besonderheiten von Reinraumpressen

Auf seinem Messestand zeigt der Weltmarktführer für Pharma- und Reinraumpressen am Beispiel einer Anlage Aufbau, Ausstattung und Besonderheiten der Technologie. Eingesetzt werden die stets kundenspezifisch konzipierten Maschinen vor allem in der Fertigung von medizinischen Produkten, bei der Herstellung von Computerchips sowie in der Forschung.

Um die Partikelemissionen weitestgehend zu unterbinden, werden die Innenräume der Pressen komplett in Edelstahl oder Aluminium ausgeführt. Außerdem wird der Arbeitsraum durch eine selbsttragende Verkleidung umschlossen, die ebenfalls aus Edelstahl besteht.

Über pneumatisch angetriebene Sicherheitstüren wird Reinluft so durch die Presse geleitet, dass die Partikelzahl minimiert wird. Außerdem sind alle Maschinenkomponenten, die Hilfs- und Schmierstoffe benötigen gekapselt, eine Verunreinigung wird dadurch vermieden.

Um die Gefahr der Verschmutzung durch den Menschen zu verringern, können Produktionsprozesse teilweise oder vollständig automatisiert werden. Hierzu gehört etwa die Integration kollaborativer Roboter- und Handlingslösungen.

Über die Wickert Maschinenbau GmbH

Die Wickert Maschinenbau GmbH ist ein mittelständisches familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Landau/Pfalz. Sie entwickelt und fertigt hydraulische Pressen und vollautomatische Pressensysteme. Alle Maschinen und Anlagen sind modular aufgebaut, mit Presskräften zwischen 20 und 100.000 kN verfügbar und werden jeweils kundenspezifisch parametriert. Eingesetzt werden sie zur Verarbeitung von Elastomeren, Composites, Kunststoffen und Pulvermaterialien. Außer zur Herstellung von pharmazeutischen Verschlussstopfen werden die Pressen auch zur Fertigung von Sicherheitsteilen in KFZ-Bremsanlagen und Bipolarplatten für Brennstoffzellen verwendet. Des Weiteren werden Wickert-Pressen in der E-Mobilität eingesetzt sowie in Laboren und Forschungseinrichtungen.

Hans-Joachim Wickert und Stefan Herzinger leiten als Gesellschafter und Geschäftsführer das 1901 gegründete Familienunternehmen, das ausschließlich in Landau/Pfalz fertigt und von dort seine Kunden in Europa, Amerika und Asien beliefert. 2021 erzielten 190 Mitarbeiter rund 45 Mio. € Umsatz.

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