In der multimodalen Bildgebung werden die unterschiedlichen Informationen mehrerer Bildgebungsverfahren – anatomische, funktionelle und molekulare Informationen – miteinander kombiniert. Indem Prof. Gunther Notni, Leiter des Fachgebiets Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung der TU Ilmenau, Farbbilder mit Spektralbildern, Temperaturbildern und 3D-Bildern kombiniert, erzielt er mithilfe von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen eine neue Form der Darstellung der zu erfassenden Objekte oder Szenen, die weit über die Fähigkeiten des menschlichen Auges hinausgehen. Die neuen Verfahren der Visualisierung machen Gegenstände und Stoffe und auch deren Eigenschaften sichtbar, die uns beim bloßen Hinsehen verborgen bleiben.
Multimodale Bildgebung – eine revolutionäre Technologie, mit der sich ganz neue Anwendungen für die verschiedensten Wirtschaftsbereiche schaffen lassen – Zukunftsmärkte mit bedeutenden Wachstumsprognosen: Produktion und Qualitätskontrolle, Medizin und Gesundheit, die Lebensmittelindustrie, Automotive und Mobilität, Land- und Forstwirtschaft und die Wertstoffverwertung. Im Recycling wird die Technologie dem Einzelhandel beispielsweise ein sortenreines Rücknahmesystem liefern: Roboter erkennen und unterscheiden unterschiedliche Kunststoffarten, um Flaschen und Gefäße entsprechend sortieren zu können. In der Wertstoffverwertung macht die neue Art der Erkennung von Gegenständen und Stoffen die Entwicklung eines Analysegeräts für das Bauschuttrecycling möglich. Und in der Medizin verspricht sie vollkommen neue Diagnosemethoden. So ist bereits ein miniaturisierter Vital- und Aktivitätssensor in Planung, der es ermöglicht, kontaktlos Herzfrequenz, Atemfrequenz und Temperatur eines Patienten zu messen.
Das Bündnis „Advanced Multimodal Imaging (AMI)“ wird koordiniert von Prof. Gunther Notni und Steffen Lübbecke von der Steinbeis Qualitätssicherung und Bildverarbeitung GmbH Ilmenau. Es vernetzt zwei Forschungseinrichtungen mit elf kleinen und mittleren thüringischen Industrieunternehmen, um diesen neue Wachstumsmärkte zu eröffnen. Das AMI-Bündnis ist integriert in das Förderprogramm des Bundesforschungsministeriums „Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation (RUBIN)“, das die strategische Zusammenarbeit von Unternehmen untereinander sowie mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen verbessert, um Innovationen mit hohem Anwendungspotenzial zu entwickeln. So will RUBIN die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen stärken.
Informationen zum Bündnis RUBIN/AMI, der Vision, den Teilprojekten und den beteiligten Partnern aus Industrie und Forschung: www.rubin-ami.de.
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