Zeit nehmen, zuhören und Patienten und Angehörige beraten: Das multiprofessionelle Team des Palliativmedizinischen Konsiliardienstes an der Helios St. Anna Klinik in Duisburg-Huckingen begleitet Menschen mit fortschreitenden und lebensbegrenzenden Erkrankungen während des stationären Aufenthaltes auf allen Stationen, mit dem Ziel, vorausschauend ihre Lebensqualität nach Möglichkeit zu erhalten und zu verbessern.

Bislang ist das Wort „palliativ“ in den Köpfen der meisten Menschen ein Synonym für die Begleitung sterbender Menschen in ihren letzten Wochen, Tagen oder Stunden. Palliativmedizin ist jedoch viel mehr: Sie ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden Erkrankung, die nicht mehr geheilt werden kann. Palliativmedizin ist lebensbejahend und akzeptiert das Sterben als natürlichen Prozess. „Wir möchten unsere Patienten, ihre Angehörigen – aber auch unsere Behandlungsteams in dieser Situation unterstützen und haben deshalb zu Beginn des Jahres das Angebot eines Palliativmedizinischen Konsiliardienstes geschaffen“, so Klinikgeschäftsführerin Claudia Meßthaler.

Den Kern des „Palliativdienstes“ bilden die beiden Ärztlichen Leiterinnen, Caroline Blumenthal und Michaela Fricke, sowie die Pflegerische Leitung, Sandra Vollnhals. Auf Anforderung des behandelnden Arztes ergänzen sie die Versorgung von Menschen mit fortschreitenden und lebensbegrenzenden Erkrankungen auf den jeweiligen Stationen – und das nach Möglichkeit so früh wie möglich und nicht erst am Lebensende. „Unser Hilfsangebot beinhaltet die Linderung von Beschwerden wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit, problematischen Wunden oder Mangelernährung“, die Hilfe und Unterstützung in der Krankheitsverarbeitung sowie die vorausschauende Planung  erklärt Blumenthal. „Zum Team des Palliativdienstes gehören auch Physiotherapeuten, Seelsorger, Psychoonkologen und der Sozialdienst, mit denen wir uns gemeinsam um die weiterführenden Fragen von Patienten und ihren Angehörigen kümmern. Dazu zählen auch die Auseinandersetzung mit der Erkrankung, die weitere Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt und  die Aufklärung über Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“, ergänzt Fricke.

Dabei hat das Team immer eines im Blick: die vorausschauende Planung zur Verbesserung der Lebensqualität unter Berücksichtigung der individuellen Begebenheiten des Patienten. Denn: Nicht alles, was die Medizin zu leisten vermag, ist für einen palliativen Patienten in seiner jeweiligen Lebenssituation die sinnvollste Therapie. Somit fungiert der Palliativdienst als „Unterstützer“ von Patienten, Angehörigen und den Behandlungsteams der medizinischen Fachabteilungen.

Bislang gibt es das Angebot des Palliativmedizinischen Konsiliardienstes jedoch nur an Unikliniken und wenigen anderen Kliniken, die im Regelfall auch eine Palliativstation angeschlossen haben. So auch am St. Anna: Die inhaltliche Nähe und die erforderlichen spezifischen Weiterbildungen sind eine gute Basis dafür, dass  die Teams von Palliativstation und Palliativdienst sich gegenseitig im Sinne der Patientenversorgung unterstützen und eng zusammenarbeiten.

Das Fazit der beiden Medizinerinnen nach den ersten sechs Monaten Palliativdienst am St. Anna ist durchweg positiv: „Unsere Patienten und auch ihre Angehörigen sowie die ärztlichen und pflegerischen Kollegen schätzen es sehr, dass es dieses Angebot gibt und die Patienten in kritischen Fragen um ihre Krankheit ganzheitlich im Team mit den behandelnden Fachabteilung begleitet und beraten werden.“

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