Der NABU begrüßt, dass Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz auf der letzten Agrarministerkonferenz gegen die Aufschiebung der geplanten Stilllegung von 4% der Agrarflächen ab 2023 gestimmt hat. Diese sind Teil von Agrarumweltvorgaben der EU. NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz wirft den Kritikern vor, einen moralisch-ethisch stark interessenbetonten und eingeschränkten Blick auf die Problemlage zu haben: Die massive Biodiversitätskrise, die Anlass für die notwendigen Stilllegungen sind, wird in der Diskussion völlig ausgeblendet. Offensichtlich besteht auch kein Interesse an naturfördernden Lösungsmöglichkeiten der Krise, durch die das angestrebte Ziel viel besser erreichbar wäre.

Offensichtlich waren die Bekenntnisse von Teilen der Politik zum bedrohlichen Insektensterben und zur Lösung der Biodiversitätskrise in großen Teilen nur der kurzfristigen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit geschuldet, statt von einem echten Verständnis dieser massiven, existenzbedrohenden Problemlage geprägt. Die Umsetzung der aktuell mit erheblichen Finanzmitteln ausgestatteten, vom NABU begrüßten Biodiversitätsstrategie der Landesregierung würde gleich zu Beginn ad absurdum geführt, wenn die Landwirtschaft als maßgeblich negativer Einflussfaktor mit dieser Maßnahme nicht ihren Teil zur Umsetzung leisten würde. Diese Maßnahmen lassen sich auch nicht ‚aussetzen‘, wenn etwa Insekten in der Zwischenzeit kein Lebensraum mehr zur Verfügung steht.

Der NABU zeigt sich erfreut, dass Landwirtschaftsminister Schwarz mit seinem Votum auch seinem Bekenntnis zu den Ergebnissen der auf Bundesebene initiierten ‚Zukunftskommission Landwirtschaft ZKL‘ treu bleibt. In dem Schlussdokument sind wesentliche, gemeinsam getragene Forderungen definiert, um zu einer gesellschaftlich gewünschten, naturverträglicheren Landwirtschaft zu kommen. Dazu gehören neben dem Bekenntnis zu Umweltauflagen auch, die Nutztierbestände deutlich zu reduzieren, wodurch Produktionsflächen für den Anbau von Brot-Getreide frei werden. Beschämend seien nun Absetzbewegungen und Ignoranz gegenüber diesen Zielen, wie sie Politikvertreter*innen und Funktionsträger des Bauernverbandes zeigen. Wozu aber derart aufwändige, von der Politik ausdrücklich geforderte und begrüßte Dialogprozesse, wenn am Ende die Ziele aus durchsichtigen Gründen ignoriert werden?

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