• Bei einem gewaltsamen Einbruch kommt die Hausratversicherung für den entstandenen Schaden auf.
  • Der Einbruch sollte unverzüglich der Polizei und der Versicherung gemeldet und eine Liste der gestohlenen oder beschädigten Gegenstände vorgelegt werden.
  • Einfache Sicherungsmaßnahmen können helfen, ungewünschte Diebe abzuschrecken.

Die Urlaubszeit ist beliebt für Wohnungseinbrüche. „Eine Hausratversicherung kommt für entstandene Schäden auf, wenn der Einbruch gewaltsam verübt wurde, beispielsweise mit Werkzeugen wie Brechstange oder Dietrich“, so Philipp Wolf, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Auch wenn mit Hilfe eines vorher geraubten Wohnungs- oder Hausschlüssels eingebrochen wurde, muss die Hausratversicherung das gestohlene Eigentum ersetzen.“ Kein Versicherungsschutz besteht hingegen, wenn der Schlüssel durch fahrlässiges Verhalten entwendet werden konnte oder der Täter etwa durch eine offene Terrassentür in die Wohnung eindringen konnte.    

„Wer einen elektronischen Zugang zur Wohnung – ein Smart Home – hat, sollte unbedingt darauf achten, dass die Hausratversicherung die Diebstahlschäden auch dann übernimmt, wenn das elektronische Schloss durch Manipulation widerrechtlich geöffnet wurde“, rät Wolf. „In einem solchen Fall sind keine Einbruchspuren vorhanden und die Versicherung kann die Übernahme der Kosten für die Schäden des Einbruchs verweigern.“

Eine Hausratversicherung sichert den kompletten Hausrat ab – von Möbeln über Kleidung bis hin zu Elektrogeräten. Im Schadensfall ersetzt die Hausratversicherung den Neu- bzw. Wiederbeschaffungspreis, sodass ein gleichwertiger Gegenstand zum aktuellen Preis neu erworben werden kann. Die Versicherung übernimmt auch Reparaturkosten für beschädigtes Inventar oder für beim Einbruch beschädigte Türen oder Fenster.

Die Verbraucherzentrale rät, einen Einbruch unverzüglich bei der Polizei und dem Versicherer zu melden. Der Schaden sollte so gering wie möglich gehalten werden. Wichtig ist, EC- und Kreditkarten sofort sperren zu lassen. Außerdem muss für Polizei und Versicherer eine Liste der gestohlenen und beschädigten Gegenstände angefertigt werden. Dabei ist der Neuwert des Diebesgutes anzugeben und die Beute wie Uhren, Schmuck, Laptop oder Fernseher detailliert zu beschreiben. Auch Fotos von wertvollen Gegenständen und deren Rechnungen können dem Versicherer im Schadensfall vorgelegt werden.

Schon einfache Maßnahmen können Schutz gegen einen Einbruch bieten. Vor dem Urlaub sollte das Haus oder die Wohnung durch spezielle Schutzeinrichtungen wie mechanische Absicherungen an Fenstern und Türen, Alarmanlagen, Bewegungsmelder, zeitgeschaltete Lichtintervalle geschützt werden. Informationen gibt es bei der Polizei unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/einbruch/technische-sicherheit/

Eine unabhängige Erstberatung zu Versicherungsfragen bietet die Verbraucherzentrale telefonisch unter (06131) 28 48 122 (montags 10 bis 13 Uhr und mittwochs 14 bis 17 Uhr). 

Ausführliche Informationen rund um Hausratversicherungen sind auf der Internetseite der Verbraucherzentrale zu finden unter https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/wissen/geld-versicherungen/weitere-versicherungen/hausratversicherung-auf-den-wert-der-einrichtung-kommts-an-13889

Über den Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ist eine anbieterunabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit 60 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucher:innen in Fragen des privaten Konsums und vertritt Verbraucherinteressen bei Politik, Unternehmen und Verbänden. Die Verbraucherzentrale hat 20 Mitgliedsverbände und rund 100 Mitarbeiter:innen. Vorstand ist Ulrike von der Lühe.

Arbeitsschwerpunkte sind Digitales und Verbraucherrecht, Versicherungen und Finanzdienstleistungen, Energie und Bauen, Lebensmittel und Ernährung sowie Gesundheit und Pflege. Anlaufstellen für persönliche Beratung sind sechs Beratungsstellen und acht Stützpunkte in Rheinland-Pfalz. Ratsuchende können sich auch telefonisch oder per E-Mail beraten lassen. Unter www.verbraucherzentrale-rlp.de bietet die Verbraucherzentrale vielfältige Informationen und Musterbriefe. Sie meldet sich auch auf Facebook und Twitter zu Wort.

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