Das Museum Folkwang präsentiert die Ausstellung Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert (20. August 2022 – 8. Januar 2023). Zum 100. Jubiläum des Museum Folkwang in Essen nimmt die Ausstellung einen Samm-lungsschwerpunkt in den Blick, der eng mit der Geschichte des Hauses verwoben ist. Anhand von etwa 250 Meisterwerken des Expressionismus zeichnet sie die vielfältigen Verbindungen zwischen den Künstler:innen und dem Museum Folkwang nach. Werke von u. a. Paula Modersohn-Becker, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Franz Marc, Gabriele Münter, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff und Egon Schiele kommen aus nationalen und internationalen Sammlungen nach Essen und werden mit Haupt-werken aus der Folkwang-Sammlung vereint.

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts standen Museumsgründer Karl Ernst Osthaus und der spätere Direktor des Museum Folkwang Ernst Gosebruch in engen Beziehungen mit namhaften Künstler:innen des Expressionismus. Sie stellten deren Werke oft erstmalig aus und kauften Arbeiten für das Museum. Mit seinen frühen Ausstellungen war das Museum Folkwang nicht nur Vorreiter für andere Museen, sondern inspirierte auch die expressionistische Künstler:innen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden dem Museum über 1.400 meist expressionistische Wer-ke entzogen. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wiederaufbau der Sammlung, und der Expressionismus wurde in Ausstellungen gefeiert.

Die wechselvolle Geschichte wird in Expressionisten am Folkwang anschaulich im Werk der Künstlerin Paula Modersohn-Becker (1876-1907). Bereits 1913 wird ihr Schaffen in einer großen Retrospektive am Museum Folkwang gewürdigt. Aus dieser Ausstellung erwirbt Karl Ernst Ost-haus ihr Selbstbildnis mit Kamelienzweig (1906/1907). Im Zuge der Beschlagnahmeaktion "Ent-artete Kunst" wurde das Gemälde 1937 konfisziert und u.a. in München diffamierend zur Schau gestellt. Von dort geriet es in eine Privatsammlung. 1957 gelang dem Museum Folkwang der Rückkauf.

In Expressionisten am Folkwang wird die Retrospektive zu Paula Modersohn-Becker in Teilen rekonstruiert und das Selbstbildnis mit Kamelienzweig mit 11 weiteren Leihgaben kombiniert, die ebenfalls 1913 im Museum Folkwang zu sehen waren. Andere Ausstellungsräume nehmen die Verbindungen zu Künstler:innen der Brücke oder des Blauen Reiter, aber auch zu Egon Schie-le oder Oskar Kokoschka in den Blick. In einem chronologischen Rundgang lässt sich die Ge-schichte des Expressionismus am Beispiel des Museum Folkwang bis in die Gegenwart verfolgen.

Expressionisten am Folkwang
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert
20. August 2022 – 8. Januar 2023

Pressekonferenz: 18. August 2022, 11 Uhr

Tickets im Vorverkauf unter: https://museum-folkwang.ticketfritz.de
Eintrittspreis: 14 € (regulär) / 8 € (ermäßigt)
Familienkarte I: 29 € / Familienkarte II: 15 €

Führungen sind buchbar über den Besucherservice unter: info@museum-folkwang.essen.de

Hauptsponsor: E.ON
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Katalog: Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert, 392 Seiten, Dt. / Engl.,
Edition Folkwang/Steidl, ISBN 978-3-96999-125-1, Preis: 38 €

Zeitgleich mit der Eröffnung der Ausstellung am 19. August um 18 Uhr beginnt im Museum Folkwang das große 24-Stunden-Sommerfest.

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