„Während die Corona-Belastungen in 2021 breite Schichten der Bevölkerung betrafen, sind die Immobilienpreise in 2021 weiter deutlich angestiegen. Diese Preisanstiege bei den Immobilien werden zu weiter deutlichen Mietsteigerungen führen. Uns graut vor der Veröffentlichung des nächsten Mietspiegels“, erklärte der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. „Der Druck auf die Erhöhung von Mieten entsteht verschärft nach einem Verkauf von Wohngebäuden oder vermieteten Eigentumswohnungen, weil der Erwerber zur Refinanzierung seines Kaufpreises zumeist die Mieterhöhungsspielräume ausschöpft. Der Kaufpreis für reine Mietwohnhäuser ist in einem Jahr um 18% gegenüber 2021 auf durchschnittlich 2465,- €/qm gestiegen, bei Wohn-und Geschäftshäusern um 23% auf 2.555,- €/qm. Die Zahl der Kauffälle von Wohnungseigentum ist ebenfalls in einem Jahr um 18% auf 22.471 gestiegen, bei Eigentumswohnungen um 12%.

Der durchschnittliche Kaufpreis betrug in 2021 pro Eigentumswohnung 4.957,- €, ebenfalls 12% mehr als im Vorjahr.
Der durchschnittliche Preis beim Ersterwerb lag in mittlerer Wohnlage bei 6.554,- €/qm, in guter Wohnlage bei im Schnitt 8.139,- €/qm. „Der Neubau von Eigentumswohnungen war und bleibt eine Wohnraumversorgung für Reiche“, so Wild.

Infolge angestiegener Kaufpreise erhöhten sich auch die Bodenrichtwerte fast überall zwischen 5 und 30%. Dies wird erhebliche Auswirkungen auf die Grundsteuer haben. Da die Grundsteuer aktuell im Rahmen der Betriebskosten auf die Mieter:innen abwälzbar ist, wird es vor allem in den innerstädtischen Quartieren zusätzlich zu den jetzt massiv ansteigenden Heiz- und Kaltwasserkosten nach Festsetzung der neuen Grundsteuer aller Voraussicht nach zu einem weiteren Betriebskostenanstieg kommen. Die Grundsteuer ist jedoch eigentlich eine Steuer auf das Eigentum. Deshalb fordert der Berliner Mieterverein von der Bundesregierung, dass die Grundsteuer aus den Betriebskosten herausgenommen wird. 

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