Volkskrankheit Allergie: Abwehr in Not
Mit knapp 30 Prozent führt Heuschnupfen die Liste aller Allergien an. Er entsteht, wenn das Immunsystem des Körpers die harmlosen Eiweiße der Pollen für gefährliche Krankheitserreger hält. Es bildet Antikörper, die beim Kontakt mit dem Allergen große Mengen Histamin freisetzen – und die wiederum sorgen dann für die typischen Symptome wie geschwollene Schleimhäute in Augen und Atemwegen. Experten raten Allergikern dazu, ihre Symptome mit den vom Facharzt verschriebenen Medikamenten zu behandeln. Das könnte zum Beispiel ein orales Antihistaminikum, Augentropfen oder ein abschwellendes Nasenspray sein.
Allergene vermeiden – Allergiekarenz
Die Beschwerden können durch die beschriebenen Medikamente gelindert, aber nicht geheilt werden. Denn solange der Kontakt zu den auslösenden Allergenen besteht, findet auch die allergische Reaktion statt, die die Ursache der Beschwerden ist. Der immer wiederkehrende Rat an alle Allergiker ist daher die Allergiekarenz. Damit sind alle Maßnahmen und Verhaltensweisen gemeint, die den Kontakt mit den Allergenen verhindern oder zumindest erheblich einschränken.
Allergenbeseitigung: Raus aus dem Haus
Wohnung als erholsamer Rückzugsort
Wenn die Pollen fliegen, gibt es kaum eine Chance, ihnen zu entfliehen. Allergiker verzichten da schon mal auf den Ausflug ins Grüne und ziehen sich bei geschlossenen Fenstern ins Haus zurück. Dass sie dort von Heuschnupfenattacken verschont bleiben, ist jedoch nicht selbstverständlich. Denn die winzigen Pollen sind ganz schnell auch in der Raumluft zu finden – sofern man keine Vorsorgemaßnahmen trifft. „Mit ein paar einfachen, aber wichtigen Maßnahmen können Allergiker dafür sorgen, die Wohnung als erholsamen Rückzugsort möglichst allergenfrei zu halten“, so Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) in Bonn.
Mechanische Barrieren
Als Erstes empfiehlt es sich, mit Pollenschutzgittern oder Pollenschutzvliesen Barrieren zu schaffen, die von vornherein den Weg in den Wohnbereich blockieren. Die sehr feinmaschigen Textilnetze werden in Fensterrahmen oder Türen eingebaut. Zusätzlich hilft es, die Kleidung nach einem Aufenthalt im Freien beim Betreten des Zuhauses zu wechseln und regelmäßig Haare zu waschen. Im Haar bleiben Pollen nämlich besonders gut haften und werden so im ganzen Haus verteilt. Frisch gewaschene Wäsche sollte man am besten nicht draußen aufhängen, sonst setzen sich auch hier Pollen fest.
Frische Raumluft durch staubfreies Saugen
Sind die Pollen trotz allem in der Innenraumluft angekommen, können sogenannte HEPA-Luftfilter (High Efficiency Particulate Air) die Pollenbelastung nachweislich reduzieren. Mit dieser Technik lassen sich feinste Schwebstoffteilchen aus der Luft filtern. Je nach Rückhaltevermögen werden die HEPA-Filter in verschiedene Filterklassen eingeteilt. Eine hohe Klassenzahl steht für ein hohes Filtervermögen. Filter der Klasse 12 halten beispielsweise 99,5 Prozent der in der Luft enthaltenen feinsten Stäube zurück. Noch effektiver sind Filter der Klasse 13, die eine Filterleistung von 99,95 Prozent aufweisen, was für die meisten Allergiker eine ganz erhebliche Entlastung bedeutet. In Allergikerhaushalten – das betrifft neben Pollenallergikern auch Allergiker gegen Hausstaubmilben – kann sich also der Einsatz von HEPA-Filtern, die in Geräten zur Luftreinigung und in verschiedenen Staubsaugermodellen verbaut werden, sehr lohnen. Zur Reinigung der Räume sind Staubsauger ideal, die auf Staubsaugerbeutel verzichten und die angesaugte Luft in einen Wasserbehälter leiten. Besonders hygienisch sind auch Zentralsauganlagen, die die Abluft samt Pollen und Milben direkt nach draußen leiten.
Kostenloser Ratgeber
Weitere Informationen und Hinweise zur Reduzierung der Allergenbelastung in der Wohnung finden Sie in unserer Broschüre und auf unserer Internetseite www.dha-allergene-reduzieren.de. Die Broschüre können Sie kostenfrei bei der DHA bestellen und im Internet herunterladen. Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-allergien.de
Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V
Heilsbachstr. 32
53123 Bonn
Telefon: +49 (228) 36791-0
Telefax: +49 (228) 36791-90
http://www.dha-allergien.de
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (228) 30821-0
Fax: +49 (228) 30821-33
E-Mail: dung@dha-allergien.de