Stimmungsvoller hätte das Revival der olympischen Segelregatten von 1972 nicht zu Ende gehen können: Die Trophäen glänzten im Sommerlicht, der Himmel präsentierte sich im strahlenden Weiß-Blau und die Hochstimmung auf der Bühne schwappte über von den Seglerinnen und Seglern sowie Organisatoren auf die Gäste im Olympiazentrum von Kiel-Schilksee. Während die Sieger und Medaillengewinner auf dem Podium feierten, nahmen Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer die Euphorie mit, um für Olympische Spiele in Deutschland zu werben.

„Was für ein Revival wurde hier gefeiert!“, zeigte sich Mona Küppers begeistert von der Stimmung in den vergangenen fünf Tagen. Eindrucksvoll habe sich gezeigt, dass die Klassen von 1972 keine Retro-, sondern quicklebendige Segelklassen seien. Und mit dem Rahmenprogramm habe der DSV der Historie Tribut gezollt. „Aber Eure Leistung auf den Bahnen hat das Revival außergewöhnlich gemacht“, rief die DSV-Präsidentin den Athletinnen und Athleten zu. Sie hoffe, dass in Zukunft wieder Olympische Spiele in Deutschland ausgetragen werden. Das Bild der Segelklassen werde dann aber, so Küppers, ein ganz anderes sein: „Mein Tipp: Es werden viele foilen.“

Die Bilder der Olympiaklassen von 1972 bei diesem Revival beeindruckten auch Hauke Berndt, den Vorsitzenden des Kieler Yacht Club, der gemeinsam mit dem NRV Hamburg und dem VSaW Berlin die Regatten organisiert hat. „Es war ein tolles Schauspiel, wie die alten Risse durch das Wasser gepflügt sind“, so Berndt.

Für Kiels Verwaltungschef Ulf Kämpfer reihte sich die Landeshauptstadt mit den vergangenen zehn Segeltagen und den Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in neun Klassen sowie dem anschließenden Revival der ehemaligen Olympiaklassen Drachen, FD, Star und Tempest nahtlos in die Olympia-Jubiläumsfeiern von München und Augsburg ein. „Ich hatte die Hoffnung, dass wir es genauso können wie Augsburg und München. Und ich denke, Kiel hat einen guten Job gemacht. Wir hatten eine tolle Woche.“ Die Athletinnen und Athleten hätten perfekten Segelsport geboten.

An Ulli Libor gewandt, der 1972 zur Olympia-Bronze im FD segelte und nun wieder am Start war, sagte Kämpfer: „Es ist eine Ehre, Dich hier zu haben. Du bist eine Ikone dieses Events.“

Das Revival habe einmal mehr gezeigt, wie nachhaltig die Spiele von 1972 für Deutschland gewesen sein. Das Olympiazentrum in Schilksee werde seitdem dauerhaft für große Regatten genutzt. Das stärke die Hoffnung auf Olympia in der Zukunft. Kämpfer: „Wir hoffen, wir können in Kiel 2036 oder 2040 wieder olympische Segelwettbewerbe ausrichten, wenn eine deutsche Bewerbung für Olympia erfolgreich ist.“

Der Regatta-Plan: 50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:

Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen
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