Vor zwei Jahren startete das Schwäbische Bildungszentrum Irsee als Gründungsmitglied in das Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030. Nach der Eröffnungsbilanz von 2019 legt der Eigenbetrieb des Bezirks Schwaben jetzt die zweite Folgebilanz für das Jahr 2021 vor. „Im Vergleich zum Basisjahr 2019 kann ein Rückgang der Emissionen um 10% festgestellt werden,“ lautet das erfreuliche Fazit von Verfahrenstechniker Maximilian Liebgott vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!), der die Bilanz als externer Autor erstellt hat.

“Nach wie vor sind die Zahlen extrem Corona-abhängig”, erläutert Dr. Stefan Raueiser, Werkleiter des Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrums des Bezirks Schwaben: “Zunächst ging unser CO2-Ausstoß pandemiebedingt um 27% zurück, jetzt verzeichnen wir einen Anstieg um 31%. Gleichzeitig stieg die Zahl der durchgeführten Veranstaltungen 2021 aber um 38%, die der belegten Betten sogar um 53% gegenüber dem Vorjahr an.”

Mit 5,1 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Mitarbeiter hat sich die Klimagasbilanz des Bildungszentrums kaum verbessert, so dass die Werkleitung mehrere Baumaßnahmen umsetzen lässt, um den im Bündnis vereinbarten Absenkpfad der Treibhausgas-Emissionen steiler werden zu lassen: Der Austausch der Küchenbeleuchtung soll die elektrische Anschlussleistung in diesem Bereich um 60% verringern. Zugleich werden die sicherheitsrelevanten Anlagen von der Fassadenbeleuchtung getrennt, um den nächtlichen Stromverbrauch abzusenken. Wärmetechnisch werden vier historische Holzportale in Innenhöfe des denkmalgeschützten Konventgebäudes ertüchtigt, um Kältebrücken zu unterbinden, denn nach wie vor ist der Wärmesektor mit 77,6% der mit Abstand größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen in Kloster Irsee. Zusätzlich wurde bereits im März d.J. das Blockheizkraftwerk des Hauses abgeschaltet, um den Verbrauch von konventionellem Gas zu reduzieren.

Die dritte Treibhausgas-Bilanz verpflichtet das Schwäbische Bildungszentrum Irsee für das Jahr 2021, 34 Tonnen CO2-Äquivalente über den Klimafonds Allgäu zu kompensieren. Neben der Förderung regionaler Projekte (wie z.B. dem Pfrontener Bienenstadel, dem Klimawald Durach oder einer Aufforstung im Kleinwalsertal) sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses aufgerufen zu entscheiden, welches internationale Projekt für die Kompensationsleistung ausgewählt werden soll. Von der Investition in Photovoltaik-Anlagen oder Lauf-Wasser-Kraftwerke in Indien über Kochöfen und Wasserfilter in Tansania bis zu Trankwasserprojekten in Sierra Leona und Simbabwe reicht das Portfolio, das das Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030 seinen Projektpartnern anbietet.

Das Schwäbische Bildungszentrum Irsee ist Gründungsmitglied im Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030 www.buendnis-klimaneutrales-allgaeu.de. Das Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben hat sich damit verpflichtet, durch mehr Energieeffizienz und den Einsatz von erneuerbaren Energien schrittweise bis spätestens zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden bzw. unvermeidbare Rest-Emissionen durch hochwertige zertifizierte Projekte zu kompensieren, die im Allgäu sowie in Partnerregionen CO2 einsparen.  

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