Die jüngste Hitzewelle mit Rekordwerten bei den Tageshöchsttemperaturen führt uns eindrücklich vor Augen: Beim Bauen geht es nicht nur um mehr Wohnraum, bezahlbare Mieten, variablere Grundrisse, um energie- und flächensparendes Bauen, Barrierefreiheit, klimafreundlichere Baustoffe und die Berücksichtigung einer zukunftsfähigen innerstädtische Mobilität. Ähnlich existenziell wie die Kosten für das Wohnen in der Stadt ist – neben dem Erhalt von Freiflächen für Stadtgrün und Durchlüftung – eine Klimaanpassung der Architektur.

Stein, Beton, Ziegel und Asphalt als dominierende Baustoffe in der Stadt werden gemeinhin für die Hitzeprobleme verantwortlich gemacht, weil sie Speichermassen sind, die sich thermisch aufladen und nur langsam abkühlen. Im Canon der Baustoffe muss aber auch der Holzbau als Klimaschutz-Bauweise seine Rolle überdenken. Es reicht nicht, in Holz das nachzubauen, was bisher in Beton und Stahl gemacht wurde. Holz muss, damit es seine Klimavorteile in der Stadt ausspielen kann, so eingesetzt werden, dass klimaangepasste Lösungen entstehen, auch in Kombination mit anderen Materialien. Holzgerecht müssen sie dabei ebenfalls sein.

Für die Auftraggeber von Gebäuden und Sanierungen, für Architekten und Stadtplaner wie auch alle weiteren Ausführenden am Bau stellt die Klimaanpassung keine neue Aufgabe dar, aber es muss ihr in vielen Belangen mehr Beachtung beigemessen werden. Mit Fassaden- und Dachbegrünung ist es sicher nicht getan und die in den letzten Jahren gepriesene Verdichtung des städtischen Wohnraums, um am Stadtrand Flächen zu sparen, klammert leider weitgehend aus, dass die Stadtbevölkerung auch unter Extrembedingungen leben können muss. Den „Tanker“ Bauwirtschaft umzusteuern, die Stadtplanung und den Gebäudebestand auf Klimaschutzkurs zu trimmen, beides sind und bleiben Herkulesaufgaben.

Genau hier setzt der Kongress „EBH“ von FORUM HOLZBAU an. Mit seinem 15. Kongress „Effizientes Bauen mit Holz im urbanen Raum“ bietet FORUM HOLZBAU am 19. und 20. Oktober in Köln Baufachleuten wieder eine hervorragende Möglichkeit, sich über das städtische Bauen mit dem Klimaschutz-Baustoff Holz zu informieren und sich mit Kollegen auszutauschen. Der Kongress hatte zuletzt 700 Teilnehmende und ist damit die grösste Holzbautagung in Deutschland. Er wird, wie in den Vorjahren, wieder gemeinsam von FORUM HOLZBAU und der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen sowie dem Landesbeitrat Holz NRW durchgeführt. Begleitet ist er von einer grossen Fachausstellung der Ausrüster und Branchendienstleister.

Höhepunkte im EBH-Programm sind diesmal die Verleihung des „Holzbaupreises NRW 2022“ und ein Vortrag von Paul Brannen über den „European Green Deal“ und das Projekt „New European Bauhaus“. Brannen ist ehemaliger britischer Abgeordneter im Europaparlament und nun Direktor für öffentliche Angelegenheiten im Holzindustrieverband CEI-Bois und dem Sägewerksverband EOS.

Beim Kölsch zum Feierabend und dem sich anschliessenden Abendessen im Veranstaltungszentrum Gürzenich, aber auch in den Vortragspausen sowie bei den Mahlzeiten im Verlauf der beiden Kongresstage bestehen gute Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit Ausstellern und Referenten bzw. zum Netzwerken der Kongressteilnehmenden untereinander.

Planen Sie den Zeitraum 19. bis 20. Oktober 2022 für einen Besuch des „EBH“ in Köln ein – es lohnt sich!

Über FORUM HOLZBAU

FORUM HOLZBAU bzw. FORUM HOLZ ist eine gemeinsame Plattform der Aalto University School of Science and Technology Helsinki (FI), der Berner Fachhochschule (CH), der Technische Hochschule Rosenheim (DE), der Technischen Universität München (DE), der Technischen Universität Wien (AT) und der University of Northern British Columbia (CA). In Italien kooperiert man eng mit der Università di Trento. Ziel und Aufgabe des Vereins ist die Förderung des Einsatzes von Holz im Bauwesen, überschüssige Mittel werden im Sinne der Holzwirtschaft für die Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten von Studierenden eingesetzt.

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