Im vierten Quartal 2021 wurden knapp sieben Prozent mehr Kinder geboren als im selben Zeitraum 2019 – im gesamten Jahr 2021 kamen zudem so viele Kinder auf die Welt wie schon seit 1997 nicht mehr. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Regionen es einen Corona-Babyboom gab – und in welchen nicht.

Im Corona-Jahr 2021 wurden in Deutschland 796.000 Kinder geboren, so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr. Besonders im vierten Quartal 2021 wurden viele Kinder geboren – im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 sieben Prozent mehr. Die meisten Eltern dürften sich für das Kind bereits im zweiten Lockdown im Winter 2020 entschieden haben.

Boom in Bayern und Baden-Württemberg, Flaute im Osten

Nicht überall in Deutschland hat der Lockdown zu einem Corona-Babyboom geführt. In den neuen Bundesländern – ohne Berlin – lagen die Geburtenzahlen im Jahr 2021 um fünf Prozent niedriger als 2019. Das passt zur allgemeinen Entwicklung, seit dem Jahr 2016 sind die Zahlen im Osten rückläufig. Ganz anders sieht es im Süden aus, wo die Zahl der Geburten seit Jahren zunimmt: In Baden-Württemberg und Bayern wurden 2020 und 2021 fast fünf Prozent mehr Kinder geboren.

Weniger Schulen und Kitas im Osten

Im Osten, außerhalb von Berlin, wird sich der Geburtenrückgang vermutlich fortsetzen. Mittelfristig bedeutet das: Es werden dort weniger Schulen und Kitas gebraucht. Anders sieht es hingegen in manchen Regionen im Westen aus: Auch wenn die Geburtenzahlen momentan stagnieren, können Zuzüge dafür sorgen, dass in Zukunft viel mehr Schulen und Kitas benötigt werden. „Die demografische Entwicklung der nächsten Jahre muss daher genau beobachtet werden“, sagt Studienautor Wido Geis-Thöne. 

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