Die Klassen besuchten einen von fünf spannenden Spielfilmen („Filmriss“, „LOL – Laughing out Loud“, „The Peanut Butter Falcon“, „Booksmart“, „Milla Meets Moses“), die die Alltagsdrogen Alkohol und Tabak auf der Leinwand ins Visier nahmen. Am ersten Tag waren Filme für Schüler*innen ab 12 Jahren an der Reihe und am zweiten Tag Filme für Schüler*innen ab 14 Jahren.
Im Kinofoyer fanden vor dem Anschauen der Filme diverse Mitmach-Aktionen statt, geleitet von der Fachstelle für Suchtprävention Berlin und durchgeführt in Kooperation mit lokalen Partner*innen, wie dem Bezirksamt Reinickendorf, dem SiBUZ Reinickendorf, den Beratungsstellen Rettungsring und SPI, dem Träger vista inklusive dem Projekt WigwamZero, dem Projekt Unfairtobacco sowie dem Ordnungsamt und der Landesverkehrswacht.
Mit Spielen, aktiven Übungen, Quizzen, Kurzfilmen und Diskussionsanregungen boten die interaktiven Mitmach-Stationen ein vielfältiges Angebot. Mit dabei waren unter anderem ein Rauschbrillen-Parcours sowie Seh- und Reaktionstestgeräte, ein Bauplatz zum Thema Lebenskompetenzen, ein überdimensionales Würfelspiel, eine Station zum Thema Shisha, eine zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft und eine zum Tabakhandel. Diverse Quizze rundeten das Programm ab. Außerdem gab es Kinogutscheine und Rücksäcke mit tollen Inhalten zu gewinnen.
Mit dem durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelten und erprobten Konzept gelingt es, die schulische Suchtprävention für die Alltagsdrogen Alkohol und Nikotin im Bezirk nachhaltig zu unterstützen. Die JugendFilmTage Reinickendorf 2022 wurden mit Unterstützung des Bezirksamts Reinickendorf von Berlin (Organisationseinheit Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination), dem SIBUZ Reinickendorf (Außenstelle der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie) in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Suchtprävention Berlin, dem Kino CineStar Tegel und vielen anderen bezirklichen und überbezirklichen Partner*innen veranstaltet.
Alexander Ewers, Bezirksstadtrat Abteilung Jugend, Familie und Gesundheit, verdeutlicht:
„Filme erreichen Kinder und Jugendliche häufig auf einer anderen Verständnisebene, als der reine Unterricht in der Schule oder ein Vortrag mit erhobenem Zeigefinger. Die verschiedenen Charaktere und Situationen in den Geschichten sind näher an ihrer eigenen Lebensrealität dran. Damit können sie sich besser identifizieren und einfühlen. Die JugendFilmTage sind daher aus meiner Sicht eine wichtige und wirkungsvolle Veranstaltung im Rahmen der Suchtprävention.“
Brita Tyedmers, Schulaufsicht – Außenstelle Reinickendorf der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, unterstreicht die Bedeutung des Programms:
„Es ist davon auszugehen, dass während der Corona-Pandemie das Thema Suchtprävention im digitalen Unterricht in den Hintergrund gerückt ist. Erste Studien zeigen, dass der Alkoholkonsum während der Pandemie angestiegen ist. Darum ist es sehr erfreulich, dass die JugendFilmTage wieder stattfinden und die Jugendlichen die Chance erhalten, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.“
Kerstin Jüngling und Anke Timm, Geschäftsführerinnen der Fachstelle für Suchtprävention, betonen:
„Viele Kinder und Jugendliche haben in den letzten beiden Jahren durch die Corona-Pandemie deutliche Belastungen erlebt. Besonders der soziale Austausch kam an vielen Stellen zu kurz. Veranstaltungen, wie die JugendFilmTage, sind daher wichtiger denn je, um Interaktion, reale Gespräche und das Miteinander zu ermöglichen und zu stärken. Spannende Mitmach-Aktionen und das Kino-Erlebnis bieten dabei eine kleine Auszeit vom Alltag.“
Zahlen, Daten, Fakten:
Alkohol- und Tabakkonsum bei Jugendlichen (bundesweit):
• Durchschnittsalter des ersten Tabakkonsums: 16,1 Jahre Vgl. Seitz, N. N., Rauschert, C., & Kraus, L. (2020). Befragung von Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klasse in Bayern.
• Nikotin gehört zu den Substanzen mit dem höchsten Suchtpotenzial
• Nikotin ist der Suchtstoff, der die meisten Todesopfer zur Folge hat Vgl. Deutsches Krebsforschungszentrum (2020) Tabakatlas Deutschland 2020. Pabst Science Publishers, Lengerich.
• Erster Alkoholkonsum 15,0 Jahre (männlich: 14,9 Jahre, weiblich: 15,2 Jahre)
• Erster Rausch 16,3 Jahre (männlich: 16,2 Jahre, weiblich 16,4 Jahre)
• Etwa jede/r 5. Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren praktiziert Rauschtrinken (mind. 1 Tag innerhalb der letzten 30 Tage) Vgl. Orth, B. & Merkel, C. (2022). Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. S. 12.
Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH
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E-Mail: svenja.stuhrmann@reinickendorf.berlin.de
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