Der Rundfunkrat des Südwestrundfunks (SWR) hat in seiner heutigen Sitzung, 1. Juli 2022, den Jahresabschluss 2021 des Senders genehmigt. Der SWR schließt das vergangene Jahr mit einem negativen operativen Ergebnis von -51,4 Mio. Euro. Das ergibt sich überwiegend aus zusätzlichen programmlichen Investitionen. Für diese gezielte Stärkung des Programms stehen Liquiditätsreserven zur Verfügung, die der SWR in den letzten Jahren durch Einsparungen selbst erwirtschaftet hat und die er jetzt im Sinne seiner Angebotsstrategie einsetzt, um insbesondere jüngere Zielgruppen besser zu erreichen. Die Zahlungsfähigkeit des SWR war im Berichtsjahr jederzeit gegeben und ist angesichts weiterhin vorhandener Reserven auch für die Zukunft gesichert. Zuvor hatte bereits der SWR Verwaltungsrat den Jahresabschluss ausführlich beraten und beschlossen.

Anlässlich des derzeitigen KEF-Verfahrens werden die hohen BilMoG-Aufwendungen zu den Altersversorgungsverpflichtungen nur unvollständig berücksichtigt. Aufgrund der Niedrigzinsphase führt dieser Umstand zu einer hohen Belastung der handelsrechtlichen Ergebnisse des SWR. Über die sogenannten 25-Cent-Mittel wird zukünftig schrittweise ein Ausgleich geschaffen werden. Im operativen Ergebnis wird das handelsrechtliche Ergebnis um Sondereffekte bereinigt, um so die eigentliche wirtschaftliche Tätigkeit besser darstellen zu können. Im unbereinigten Ergebnis weist der SWR Erträge in Höhe von 1.288 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 1.436 Mio. Euro aus.

Adolf Weiland, Vorsitzender des SWR Rundfunkrats: Sparen hat sich gelohnt
Der Vorsitzende des Rundfunkrats Adolf Weiland: "Der SWR hat gut gewirtschaftet und ich freue mich, dass die Mittel aus den harten Einsparungen in den letzten Jahren jetzt für zusätzliches und auch anderes Programm eingesetzt werden können. Formate wie das Instagram-Projekt "@ichbinsophiescholl" wären nicht möglich gewesen, wenn der SWR nicht frühzeitig gespart und jetzt Mittel für neues Programm zur Verfügung hätte. Auch für den zukunftsorientierten Ausbau erfolgreicher SWR Angebote konnten die frei gewordenen Mittel genutzt werden, so zum Beispiel für die SWR Aktuell App. Ein schöner Erfolg für die Geschäftsleitung des SWR und auch für uns als Gremien."

Hans-Albert Stechl, Vorsitzender des SWR Verwaltungsrats: SWR muss weiter an digitaler Transformation arbeiten
Der Vorsitzende des SWR Verwaltungsrats Hans-Albert Stechl: "Das Ergebnis ergibt sich zwingend aus dem strategischen Kurs des SWR, den wir unterstützen. So wurden in den vergangenen Jahren durch kluge Einsparungen Reserven geschaffen, die nun zusammen mit Umschichtungen im Gesamtetat genutzt werden, um das non-lineare Angebot weiter zu verbessern. Klar ist, dass die Arbeit am geänderten Mediennutzungsverhalten auszurichten ist und insbesondere auch jüngere Menschen im digitalen Raum erreicht werden müssen. Das ist dem SWR 2021 erfolgreich gelungen und wir unterstützen auch weiterhin die notwendigen Anstrengungen, den SWR als innovatives, digitales Medienhaus zukunftssicher aufzustellen."

Der SWR Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am 24. Juni 2022 den Jahresabschluss ausführlich beraten und beschlossen.

Kai Gniffke, Intendant des SWR: Verantwortungsvoller Umgang mit Rundfunkbeitrag
SWR Intendant Kai Gniffke "Das Ergebnis der unabhängigen Wirtschaftsprüfung zeigt, dass der SWR gut und effizient gewirtschaftet hat. Wir gehen verantwortungsbewusst mit dem Geld der Beitragszahlenden um. Die besonderen Prinzipien der Buchführung führen zwar erstmalig zu einem negativen Eigenkapital, das aber nichts über die Leistungsfähigkeit und die Liquidität des SWR aussagt und dem strategischen Umbauprozess folgt."

Termine, Tagesordnungen und weitere Sitzungsunterlagen sowie Informationen zu öffentlichen Gremiensitzungen finden Sie unter https://www.swr.de/…

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