Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) unterstützt den Appell „Lebenswerte Innenstädte mit Zukunft“ des Deutschen Städtetags, des Handelsverbands Deutschland, des Deutschen Instituts für Urbanistik, des Deutschen Kulturrats und von ver.di und fordert die Möglichkeit zur Sonntagsöffnung von Bibliotheken.

Mit einem am Freitag veröffentlichten Positionspapier appelliert die Verbändeallianz an Bund, Länder und Kommunen, sich stärker für attraktive und lebenswerte Innenstädte einzusetzen. Der Deutsche Bibliotheksverband unterstützt diesen Aufruf sowie die Forderung nach einem Sonderprogramm für Innenstadtentwicklung mit jährlich mindestens 500 Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren, damit neben klimaneutralen Mobilitätskonzepten und neuen Grünanlagen auch in die Ausgestaltung attraktiver Kultur- und Bildungseinrichtungen investiert werden kann.

Zu dem Appel der Verbände sagt Barbara Schleihagen, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Bibliotheksverbandes: „Bund, Länder und Kommunen aber auch die Zivilgesellschaft tun gut daran, ihr Augenmerk auf die Zukunft der Innenstädte zu legen. Lebendige kommunale Kultur- und Bildungseinrichtungen sind Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und gleichzeitig Anziehungspunkte für die Menschen. Mit ihren vielfältigen Angeboten sind Bibliotheken für alle Bevölkerungsgruppen da: kostenfrei, niedrigschwellig und konsumfrei. Auch sonntags gilt es die Innenstädte wieder stärker zu beleben. Der Deutsche Bibliotheksverband setzt sich daher seit langem für die Ermöglichung der Sonntagsöffnung von Bibliotheken ein. Damit sollen vor allem die Personen, die unter der Woche stark eingebunden sind, auch sonntags ihre Bibliothek besuchen und nutzen können.“

Zum Hintergrund

Kommunale Bibliotheken bieten im öffentlichen Auftrag Zugang zu Bildung, Informationen und Kultur. Gerade für Familien, alleinerziehende und beruflich stark beanspruchte Menschen ist ein Bibliotheksbesuch aber oftmals kaum an einem anderen Tag als am Sonntag mit dem Alltag vereinbar. Der dbv fordert daher eine bundeseinheitliche Regelung für die Ermöglichung der Sonntagsöffnung durch eine Änderung des Bundesarbeitszeitgesetzes. Dafür muss die Ausnahmeregelung vom Beschäftigungsverbot an Sonn- und Feiertagen im Bundesarbeitszeitgesetz auf alle Bibliotheken ausgeweitet werden. Für Bibliotheken soll damit die Möglichkeit, aber kein Zwang bestehen, an Sonn- und Feiertagen zu öffnen. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist immer die jeweilige Situation vor Ort entscheidend und eine ausreichende Personal- und Finanzausstattung in den Bibliotheken von zentraler Bedeutung.

Über Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)

Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) vertritt mit seinen mehr als 2.000 Mitgliedern bundesweit über 9.000 Bibliotheken mit 25.000 Beschäftigten und elf Millionen Nutzer*innen. Sein zentrales Anliegen ist es, Bibliotheken zu stärken, damit sie allen Bürger*innen freien Zugang zu Informationen ermöglichen. Der Verband setzt sich ein für die Entwicklung innovativer Bibliotheksleistungen für Wissenschaft und Gesellschaft. Als politische Interessensvertretung unterstützt der dbv die Bibliotheken insbesondere auf den Feldern Informationskompetenz und Medienbildung, Leseförderung und bei der Ermöglichung kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe für alle Bürger*innen.
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