Rugby Deutschland hat in der rumänischen Hauptstadt Bukarest Geschichte geschrieben! Zum ersten Mal überhaupt wird ein deutsches Rugby-Nationalteam an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Vom 9. bis zum 11. September kämpfen die besten Teams der Welt – inklusive Deutschland – im südafrikanischen Kapstadt um den WM-Titel im olympischen 7er-Rugby. Die deutschen 7er-Männer lösten das lang ersehnte Ticket mit einem klaren 24:7 (12:0) im entscheidenden Spiel gegen Italien. Die deutschen Frauen waren in Bukarest mit Außenseiterchancen gestartet, scheiterten im Entscheidungsspiel am Ende deutlich an Europameister Polen und verpassten damit die Sensation. (Fotos: Rugby Europe / Vasile Mihai-Antonio)

"Im Moment herrscht bei uns noch mehr Erleichterung als wirkliche Freude. Ich denke, wir werden erst in den nächsten Tagen so richtig begreifen, was wir da geschafft haben", zeigte sich Nationaltrainer Clemens von Grumbkow direkt nach dem Abpfiff emotional. "Wir wussten, dass die Chancen auf die Qualifikation gut waren, aber die Anspannung war schon groß im Vorfeld. Aber die Jungs haben sich endlich für viele Jahre harter Arbeit belohnt. Das war ein ganz wichtiger Schritt für dieses tolle Team und den Staff drumherum – ein großer Dank an alle. Die Jungs haben jetzt eine Woche frei, und dann geht der Fokus schon auf das nächste große Ziel, die Qualifikation für die Sevens World Series."

Das Wolfpack hatte sich über das gesamte Turnier in Bukarest keine Blöße gegeben. Schon am ersten Turniertag hatte man die "Pflichtaufgaben" gegen Georgien (26:7) und Gastgeber Rumänien (52:0) souverän gelöst. Im wichtigen abschließenden Gruppenspiel gegen das Weltserien-Team Wales entwickelte sich ein von beiden Seiten hervorragend und jederzeit auf Augenhöhe geführtes Rugbyspiel, welches am Ende mit 12:10 (12:5) in Deutschland einen nicht unverdienten Sieger hatte.

Gemäß dem neu sortierten Ranking nach Punkten im Anschluss an die Gruppenphase traf Deutschland als bis dahin drittbestes Team des Turniers auf die sechstplatzierten Italiener. Nachdem das Wolfpack den ersten Ansturm abgewehrt hatte, übernahm es die Initiative, dominierte über weite Strecken das Geschehen und kam durch je zwei Versuche von Jack Hunt und Howard Packman sowie zwei Erhöhungskicks von Fabian Heimpel zu einem nie gefährdeten 24:7 (12:0)-Erfolg, der die erhoffte WM-Qualifikation bedeutete.

"Das ist für uns alle ein sehr emotionaler Moment", gab Manuel Wilhelm, Vorstand Leistungssport, zu. "Nach einer zehn Jahre dauernden Reise mit ebenso vielen Höhen wie Rückschlägen, auf der wir auch in schwierigen Phasen zusammengehalten haben, ist das nun endlich der verdiente Lohn. Die Jungs haben ein gigantisches Turnier gespielt und sich völlig verdient das WM-Ticket geholt. Aber klar ist auch: Das ist ’nur‘ ein Teil der Mission. Wir wollen in diesem Jahr noch den Sprung in die Weltserie schaffen, und bei der WM beweisen, dass wir auch in dieses Konzert der Großen gehören. Deswegen genießen wir jetzt den Moment, werden heute Abend schön feiern, und nach einer kurzen Pause geht’s wieder ran."

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