Auch im laufenden Jahr bleibt die Nachfrage der Unternehmen hoch
Die positive Entwicklung des Vorjahres hat sich auch 2022 fortgesetzt. 60 Prozent der Marktteilnehmer geben an, momentan mit ihren Umsätzen über ihren Budgetplanungen zu liegen. Eine leichte Eintrübung der Branchenstimmung ist nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine aber festzustellen. Nur noch rund ein Drittel geht von einer nochmals günstiger werdenden Geschäftssituation aus. Der vom BDU erhobene Geschäftsklimaindex für die Consultingwirtschaft lässt für die Personalberatungen erkennen, dass der Indexwert von 114,0 im 4. Quartal 2021 auf 104,5 im 2. Quartal 2022 gesunken ist. Der nach der gleichen Systematik erhobene Indexwert des ifo Instituts für die Gesamtwirtschaft liegt allerdings mit einem Stand von 93,0 zum Vergleichszeitpunkt deutlich darunter. Gemäß den Prognosen der Personalberatungen aus der aktuellen Branchenstudie soll sich am Ende des Jahres 2022 ein Marktwachstum von zwölf Prozent ergeben. Eine besonders starke Nachfrage wird seitens der Kundenunternehmen aus dem Gesundheitswesen (+ 15,3 %), den Professional Services (+ 14,4 %) sowie der Chemie-/Pharmabranche (+ 14,4 %) erwartet.
Managementdiagnostik wird im Auswahlprozess immer wichtiger
„Unser Stammgeschäft – die Suche, Auswahl und Gewinnung von Führungskräften und Expertinnen – stand 2021 mit einem Plus von 20,8 Prozent im Mittelpunkt der Marktentwicklung. Dieser Trend setzt sich aktuell fort. Daneben wird die Managementdiagnostik als Geschäftsfeld für uns Personalberater immer wichtiger. Bereits heute kommen bei fast 60 Prozent der von uns durchgeführten Personalauswahlprojekten eignungsdiagnostische Verfahren zum Einsatz“, so Arne Adrian, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung. Berufsbezogene Persönlichkeitstest würden zum Beispiel bei jedem zweiten, Assessmentcenter bei jedem vierten Such- und Auswahlprozess angewendet. Digitale Tools, wie zum Beispiel CV Parser für die maschinelle Verarbeitung von Lebensläufen und Bewerbungen, nutzen Zweidrittel der Headhunter.
Honorare sind stabil geblieben
Das Zieleinkommen von knapp 60 Prozent der insgesamt im Jahr 2021 platzierten 76.000 Kandidatinnen und Kandidaten lag zwischen 100.000 und 250.000 Euro. Leicht gestiegen ist der Anteil der von Personalberatern platzierten Kandidatinnen. Die Honorare sind auch in der Corona-Pandemie-Zeit stabil geblieben. Die Honorarhöhe bemisst sich meist am Zieleinkommen der Kandidatinnen und Kandidaten und beträgt durchschnittlich 27 Prozent. Über 90 Prozent der Personalberatungen setzen in ihren Suchprojekten die Direktansprache ein. Die Gesamtzahl der Beschäftigten in der Personalberatungsbranche ist um fünf Prozent auf 15.000 gestiegen.
Hintergrund BDU-Branchenstudie Personalberatung in Deutschland 2022
Mehr als 200 Personalberatungen aus der gesamten Headhunterbranche haben an der Online-Befragung Personalberatung in Deutschland 2022` im Zeitraum April/Mai 2022 teilgenommen.13 Prozent der Teilnehmenden kamen aus größeren Personalberatungen, 41 Prozent aus mittelgroßen und 46 Prozent aus kleineren. Befragt wurden ausschließlich Personalberatungsgesellschaften, die im Alleinauftrag und nicht auf Erfolgsbasis arbeiten.
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