Serverfarmen sind in der digitalen Welt das, was früher Schlösser waren: der Sitz der Macht. Doch wenn Daten der größte kollektive Schatz einer digitalen Gesellschaft sind, das Grundmaterial für Wirtschaft und Politik, warum sind dann die Orte, an denen sie gespeichert werden, so wenig sichtbar? Gemeinsam mit Studierenden der Städelschule in Frankfurt am Main zeigt Niklas Maak, wie die Zukunft der wichtigsten neuen Bautypologie des 21. Jahrhunderts aussehen könnte –  und welche neuen kollektiven Orte eine Stadt im Zeitalter der Digitalisierung braucht.

Serverzentren sind die größten Bauwerke, die aktuell errichtet werden. Sie sind riesig, zweckmäßig und werden meist in der Peripherie errichtet. Sie verursachen zwei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes. Architektur spielt bei ihrer Gestaltung in der Regel kaum eine Rolle.

Im Frühjahr letzten Jahres brannte in Frankreich eines der weltweit größten Serverzentren ab – mit verheerenden Folgen: Der Großteil der dort gespeicherten Daten ging für immer verloren, weil Nutzer*innen, darunter staatliche Organisationen, offenbar aus Kostengründen keine Kopien angelegt hatten. Die Vorstellung, dass unsere Daten in einer sogenannten Wolke unangreifbar gesichert sind, wurde damit schmerzhaft widerlegt.

In seinem Manifest wirft Maak einen Blick zurück in die Baugeschichte der Serverzentren, und zieht Beispiele anderer emanzipatorischer Bautypen zu Rate, um schließlich gemeinsam mit seinen Studierenden architektonische Entwürfe zu entwickeln, die zeigen, wie wir unsere Daten und die mit ihnen einhergehende Macht als öffentliches Gut zurückgewinnen können. Mit einem Vorwort der progressiven Digitalexpertin Francesca Bria.

»Dies ist ein historischer Moment. Daten sind zur wertvollsten Ware der Welt geworden. Wir dürfen sie nicht einer Handvoll Tech-Giganten überlassen. Wir müssen sie als öffentliches Gut begreifen, das neben Straßen, Wasser und sauberer Luft eine kritische öffentliche Infrastruktur darstellt. Zu diesem Zweck brauchen wir, was Niklas Maak ein ‚Centre Pompidou fürs digitale Zeitalter‘ nennt.«
— Francesca Bria

NIKLAS MAAK (*1972) ist Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Gastprofessor für Architektur an der Städelschule in Frankfurt am Main. Von 2014 bis 2020 lehrte er Architektur an der Harvard Graduate School of Design. Maak war Co-Kurator der Ausstellung Countryside, The Future im Guggenheim Museum in New York. Seine Arbeit wurde unter anderem mit dem George F. Kennan Award, dem Henri-Nannen-Preis und dem Preis des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten für Architekturkritik ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm der Essayband Wohnkomplex. Warum wir neue Häuser brauchen und der Roman Technophoria.

Mehrere Veranstaltungen zum Buch sind in Planung.

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