Die Krankheit trifft Anton Gruber wie ein Blitz. Im August 2018 landet der damals 63 Jahre alte Duisburger mit schweren Pusteln auf der Haut, Bluthochdruck und Herzrasen in der Notaufnahme des Helios Klinikums Duisburg. Innerhalb weniger Tage haben sich die Pusteln ausgebreitet und fast den gesamten Körper betroffen. Festgestellt wird bei dem Patienten eine pustulöse Schuppenflechte (Psoriasis pustulosa generalisata). Dabei handelt es sich um eine zumeist lebensbedrohliche Erkrankung, die schubweise verläuft und innerhalb von wenigen Stunden zu einer Pustelbildung am ganzen Körper führen kann. Weniger als ein Prozent aller Psoriasis-Patienten leiden an dieser Sonderform. Im Gegensatz zu anderen Schuppenflechte-Formen kann hierbei in vielen Fällen keine genetische Veranlagung als Ursache nachgewiesen werden. Menschen mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen, dazu gehört das metabolische Syndrom bestehend aus Bluthochdruck, veränderten Blutfettwerten, Übergewicht oder Insulinresistenz. Auch können Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vermehrt auftreten. Im Rahmen einer pustulösen Schuppenflechte kann es zu vielen weiteren Komplikationen kommen, wie zum Beispiel einer Blutvergiftung. Damit hatte auch Anton Gruber zu kämpfen. Er erleidet innerhalb dieser Zeit gleich zwei Mal eine Sepsis. Der Patient versucht alles, um seine Schuppenflechte in den Griff zu bekommen, doch nichts hilft. Alle gängigen Therapiemethoden werden angewandt und auch diverse Medikamente kommen zum Einsatz, doch ohne langanhaltenden Erfolg. Das ändert sich erst mit dem Wirkstoff Spesolimab. Dieser hat sich bereits in zahlreichen Studien bewährt, die Markteinführung steht allerdings noch bevor. Aufgrund des besonders schweren Krankheitsfalls von Herrn Gruber ist es jedoch der behandelnden Oberärztin Dr. med. Valentina Müller aus der Helios St. Johannes Klinik Duisburg möglich, das Arzneimittel nach einem besonderen Einzelfall-Antrag bei der Pharmafirma zu verabreichen – und zwar mit einem durchschlagenden Erfolg. Bereits nach der ersten Infusion kommt es zu einem dramatischen Rückgang des Juckreizes und zu einem beginnenden Abheilungsprozess. Nach der zweiten – und vorerst letzten – Verabreichung eine Woche später sind alle Hautveränderungen verschwunden.
Die Beschwerden von Anton Gruber haben nun ein vorläufiges Ende gefunden: „Langsam hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben. Mit jeder Therapie, die nicht hilft, wird die Verzweiflung größer.“ Umso dankbarer ist er für seine wiedergewonnene Lebensqualität. „Das ist ein großer Durchbruch für uns und vor allem für Herrn Gruber. Mit all den Mitteln, die wir vorher angewandt haben, konnten wir nicht ansatzweise ein so großartiges Ergebnis erzielen. Spesolimab, ein neuer Anti-Interleukin-36 Rezeptor Inhibitor, wirkt sehr zielgerichtet und bekämpft nur, was die Krankheit auslöst und führt damit nicht zu einer breiten Immununterdrückung“, sagt. Prof. Dr. med. Alexander Kreuter, Chefarzt der Dermatologie am Helios Klinikum Duisburg und an der Helios St. Elisabeth Klinik in Oberhausen. Die Markteinführung des Medikaments erfolgt voraussichtlich nächstes Jahr und ist ein Hoffnungsträger für viele Betroffene.
Das Helios Klinikum Duisburg und die Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen sind als ausgewiesene Zentren für Psoriasis spezialisiert auf die umfassende medizinische Betreuung von Menschen mit Schuppenflechte. Die Kliniken verfügen über das gesamte Spektrum der aktuellen Behandlungsmöglichkeiten einschließlich der Phototherapie und modernen Systemtherapie.
*Der Name wurde geändert.
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