Große Freude im Kehler Hafen: Die Firma Presstec hat gleich zwei millionenschwere sowie prestigeträchtige Aufträge gewonnen und sich in einer europaweiten Ausschreibung gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. In den nächsten Wochen und Monaten werden nun zwei Großanlagen in den Presswerken Bremen und Kuppenheim mit Know-how aus Kehl modernisiert. Auf diesen Anlagen entstehen aus 4,50 auf 2,50 Meter großen Stahlblechen Kotflügel, Motorhauben und andere große Karosserieteile für Autos. Das Auftragsvolumen liegt nach Angaben von Presstec bei rund 10 Millionen Euro und stellt sicher, dass die rund 100 Mitarbeiter bei Presstec auf viele Monate hinweg gut ausgelastet sind. 

„Dieser Auftrag ist für uns etwas Besonderes“, sagt Presstec-Geschäftsführer Alexander Blättner. „Denn er markiert das Ende einer auch für uns schwierigen Phase.“ Im Zuge der Corona-Pandemie war es in der Automobilwelt zu Lieferengpässen (nicht nur bei Chips) gekommen, in der Folge sank die Zahl der weltweit gefertigten Autos von über 90 auf nur noch 75 Millionen Stück. Das wiederum führte zu Überkapazitäten in Presswerken, zu Sorgen bei vielen Zulieferern und zum Verschieben von eigentlich dringend nötigen Investitionen. Keine einfache Situation für ein Hightech-Dienstleistungsunternehmen wie Presstec, das in ganz Europa Großanlagen modernisiert, umbaut und automatisiert, auf denen dann beispielsweise Flugzeug- oder Fahrzeugteile entstehen. „Man spürt jetzt, dass die Nachfrage wieder anzieht“, sagt Blättner. „Daher können wir auch wieder neue Arbeitsplätze schaffen, suchen Dreher, Projektleiter und Servicetechniker.“ 

Auf Geschäftsführerebene hat sich die Presstec GmbH bereits verstärkt. Andreas Siegle führt künftig gemeinsam mit Alexander Blättner das Unternehmen. Siegle ist ein ausgewiesener Branchenexperte, war zuletzt bei einem Wettbewerber und soll mit den Umformtechnik-Spezialisten aus Kehl in ganz Europa an alte Erfolge anknüpfen. „Das werden wir als Team machen“, sagt Siegle. „Unsere Expertise ist ja in ganz Europa gefragt. Aber auch wir können noch besser werden und uns weiterentwickeln.“ 

Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich in Kuppenheim und Bremen. In die hausgroßen Anlagen soll unter anderem eine neue Prozessteuerung eingebaut werden, der Platinenlader (quasi das Magazin der Presse mit den Blechen) soll modernisiert und optimiert werden, an anderer Stelle werden mechanische Teile überarbeitet und so die Anlage für weitere zehn Jahre Dauereinsatz fit gemacht. „Wenn man diese Anlagen neu kaufen würde, wäre man sicher bei einer Investition im mittleren zweistelligen Millionenbereich“, sagt Siegle. „Mit unserem Know-how lassen sich diese Kosten vermeiden. Zudem ist es viel nachhaltiger, bestehende Anlagen zu erhalten und zu modernisieren, als sie einfach auszutauschen.“ 

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