«Toka» heisst der Sohn von Okapi-Mutter Ebony (10) und Vater Imba (15). Der kleine Bulle ist kräftig und neugierig. Unmittelbar nach der Geburt in der Nacht von Sonntag,10., auf Montag, 11. Juli 2022, stand er auf seinen zittrigen, aber stämmigen Beinchen und suchte nach der Milchquelle. Auch elf Tage nach der Geburt erfreut sich Toka bester Gesundheit und trinkt regelmässig. Toka ist nach Quenco, 2019 geboren, die zweite erfolgreiche Geburt für Okapi-Kuh Ebony. Ihr erstes Junges kam 2017 zu früh und tot zur Welt.
Geduld wird belohnt
Okapi-Junge sind «Ablieger». Die Jungtiere liegen in den ersten Wochen nach ihrer Geburt fern der Mutter und stehen nur auf, wenn sie zum Trinken aufgefordert werden. In der Natur verringert sich dadurch die Chance, dass die Jungtiere von Feinden gefunden werden. Denn junge Okapis haben – im Gegensatz zu den ausgewachsenen Tieren – noch fast keinen Eigengeruch. Das Abliegen ist auch der Grund, weshalb Zoo-Besucherinnen und -Besucher in den ersten Wochen etwas Geduld haben müssen, um Toka zu Gesicht zu bekommen. Er schläft viel und liegt häufig versteckt im Stroh. Auch kann sich Toka jederzeit zurückziehen, wenn er Ruhe braucht. Geduld wird aber belohnt: Junge Okapis haben ein wunderschönes Strahlenmuster um die Augen. Diese Jugendzeichnung verschwindet mit zunehmendem Alter. Auffällig an ihrem Äusseren ist ausserdem der kleine weisse Punkt auf den schwarz-weissen Vorderbeinen, der im Alter immer grösser wird. Toka ist jeweils am Nachmittag im Antilopenhaus zu sehen. Am Vormittag bleibt das Haus vorerst geschlossen.
Zoo Basel hält Genpool fit
In der Demokratischen Republik Kongo, ihrem natürlichen Lebensraum, sind Waldgiraffen aufgrund von Bürgerkriegen und Hunger stark bedroht. Ihr Bestand wird auf 10’000 Tiere geschätzt. Umso wichtiger ist es, eine gesunde Zoo-Population zu erhalten: Da die genetische Basis des EAZA Ex-situ-Programms (EEP, Zuchtprogramm der European Association of Zoos and Aquaria) dürftig war, entschlossen sich der Zolli und die Verantwortlichen des Okapi-EEP in Belgien schon vor Jahren, genetisch wertvolle Tiere aus dem «Species Survival Plan» (SSP) in den USA zu importieren. So fand zum Beispiel Bulle Imba aus Dallas, Vater von Toka, 2013 im Zoo Basel ein neues Zuhause. Zum nachhaltigen Natur- und Artenschutz vor Ort unterstützt der Zoo Basel ferner – seit über 30 Jahren – das «Okapi Conservation Project». Mehr zum Projekt unter https://www.zoobasel.ch/de/tiere/naturschutzprojekte/3/okapis-in-der-demokratischen-republik-kongo
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