Zu den vom Bundeswirtschaftsministerium kurzfristig verkündeten neuen Förderbedingungen erklärt Erwin Taglieber, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR): 

„Das Bundeswirtschaftsministerium hat mit einer erneuten Nacht- und Nebel-Aktion die Verbraucher in Deutschland ebenso wie Bau- und Wohnungswirtschaft vor den Kopf gestoßen. Ohne Vorwarnung wird Tausenden Familien und Gewerben ein zentraler Teil ihrer Finanzierungsgrundlage für geplante Sanierungen entzogen. Der heute bereits in Kraft getretene Stopp bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist inakzeptabel, weil er Vertrauen zerstört.

Diese ebenso wie andere angekündigte Neuerungen sind aber auch im Sinne der Förderung nachhaltigen Bauens nicht nachvollziehbar. Die Verschlechterung der Förderbedingungen trifft die Verbraucher und Unternehmen in einer Zeit sich stark eintrübender Konjunkturaussichten. Inflation und steigende Zinssätze werden ihre Spuren hinterlassen. In einer solchen Situation benötigen die Bauunternehmen und insbesondere die klimafreundlich wirkende Holzwirtschaft verstärkte Unterstützung statt herbeigeführte verschlechterte Rahmenbedingungen.

Es bleibt zu hoffen, dass mit der gestern vom Bundeskabinett beschlossenen Neuordnung der Zuständigkeiten in der Förderpolitik künftig mehr Vorhersehbarkeit Einzug hält. Dass ab 2023 das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen für die Neubauförderung zuständig sein wird, ist insofern zu begrüßen. Unabhängig davon muss das Regierungshandeln künftig auf Planbarkeit und Verlässlichkeit ausgerichtet sein – im Interesse des nachhaltigen Bauens und einer klimagerechten Zukunft unserer bestehenden und neuen Gebäude.”

Über den DHWR Deutscher Holzwirtschaftsrat e.V.

Am 13. Juli 1949 gründeten zehn Verbände der Holzwirtschaft in Wiesbaden den "Holzwirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebiets". Der Deutsche Holzwirtschaftsrat vertritt heute über seine Mitgliedsverbände 70.000 überwiegend mittelständische Betriebe, die mit 650.000 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von 120 Milliarden Euro generieren. Die Dachorganisation der deutschen Holzwirtschaft deckt damit die gesamte Wertschöpfungskette des Rohstoffes Holz ab. Diese reicht vom Waldholz, das von der Säge-, Holzwerkstoff- sowie Zellstoff- und Papierindustrie bearbeitet wird, über die Weiterverarbeitung von Holz und Holzprodukten in der Möbel- und Packmittelindustrie, in der Pelletproduktion sowie in den Handwerksbetrieben und im Holzbau bis hin zum Vertrieb durch den Handel. Der Kreislauf schließt sich durch das Recycling von Altpapier und Holz.

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