Wenn bereits ein einzelnes Bild oftmals mehr aussagen kann als eine verbale Beschreibung, so stellt sich drängend die Frage, wie es sich daran anknüpfend mit der Aussagekraft von Videos als einer Ansammlung und Sequenz unzähliger Bilder verhält. Wie sieht die Spezifik visueller Kommunikation im Kontext bewegter Bilder aus und welche ethischen Herausforderungen gehen damit einher? Inzwischen sind bewegte Bilder in Form von kurzen Videos ein alltäglicher Teil unserer Kommunikation. Beginnend mit der Entstehung der Videosharing-Plattform YouTube haben sie sich erfolgreich auf Plattformen wie WhatsApp, Instagram, Snapchat und TikTok etabliert und eine neue Dimension erreicht: die Demokratisierung und Veralltäglichung von Bewegtbildinhalten in der Alltagskommunikation. Durch die Materialität und Spezifik des Videos als zentralen Erfolgsfaktor offenbart sich eine zunehmende Ablösung oder zumindest Ergänzung textbasierter Kommunikationsformen.
Auch das vielleicht klassischste Bewegtbild-Medium – das Fernsehen – verändert sich aufgrund neuer Bewegtbild-zentrierter Kommunikationsformen zunehmend. So wenden sich insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene vom etablierten Bewegtbildangebot ab und orientieren sich verstärkt an neuen Akteur*innen auf dem Markt, oftmals in Form von sogenannten Influencer*innen.
Mit immer leichter zugänglichen Produktionsmitteln, der zunehmenden Verfügbarkeit von Distributionsplattformen und dem gleichzeitig steigenden Interesse vonseiten der Nutzer*innen werden audiovisuelle Inhalte zu immer bedeutenderen Kommunikationseinheiten. Entsprechend wächst ihr Stellenwert in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen wie Politik, Journalismus, Werbung und PR.
Im Sammelband It’s all about Video. Visuelle Kommunikation im Bann bewegter Bilder betrachten die Autorinnen und Autoren Videos als Teil von Kommunikations- und Aushandlungsprozessen. Das Buch richtet sich vor allem an Forschende, Studierende und Lehrende in Visueller Kommunikationsforschung, Kommunikations- und Medienwissenschaft, Soziologie, (Visual) Cultural Studies, Kulturwissenschaften und Online-Forschung.
Ulla Autenrieth, Prof.in Dr.in, ist Forschungsleiterin am Institut für Multimedia Production der Fachhochschule Graubünden. Studium der Diplom-Sozialwissenschaften an den Universitäten Koblenz-Landau und Wien. 2011 Visiting Researcher am Berkeley Center for New Media der University of California at Berkeley. Bis 2020 Oberassistentin am Seminar für Medienwissenschaft der Universität Basel. Promotion 2013 im Kontext eines SNF-Forschungsprojekts zu den Bilderwelten der Social Network Sites. Forschungsschwerpunkte: Visuelle Kommunikation und Visualisierungsprozesse, Mediennutzung mit Fokus auf junge Zielgruppen, Medienkompetenz, Auswirkungen von Mediatisierungsprozessen und Nutzungsveränderungen auf Mediensysteme, Medieninnovationen. Seit 2019 Sprecherin der Fachgruppe Visuelle Kommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK).
Cornelia Brantner, Assoc. Prof.in Dr.in, ist Assoziierte Professorin am Department for Geography, Media and Communication an der Universität Karlstad, Schweden. Sie studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Kombination mit Politikwissenschaft und Psychologie an der Universität Wien. Promotion mit einer Arbeit über Europäisierung der österreichischen Öffentlichkeit. 2009-2015 Assistentin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Sommersemester 2017 Vertretungsprofessorin am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen, davor drei Semester Vertretungsprofessorin am Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden. Danach Projektmitarbeiterin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Lektorin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Seit Januar 2021 Senior Lecturer an der Universität Karlstad, Schweden. Seit 2019 Sprecherin der Fachgruppe Visuelle Kommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK). Arbeitsschwerpunkte: Visuelle Kommunikation, Digitale Kommunikation (Soziale Medien, Geomedien, Online-Journalismus), Öffentlichkeits- und Diskursforschung.
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