„Bei uns ist alles ruhig und geht seinen Gang.“ Während an Deutschlands Flughäfen und Bahnhöfen Chaos herrscht, scheint sich Harald Kuhnle, Hausbootvermieter an der Müritz in einem Paralleluniversum zu befinden. „Hier läuft alles, wie es soll“, sagt der Unternehmer, Chef über 100 Mitarbeiter und 150 Hausboote.

Während bei Flug- und Bahnreisen nur das Recht des Stärkeren gilt und es zu stundenlangen Wartezeiten in einem in Corona-Zeiten unverantwortlichem Gedrängel kommt, klagt Kuhnle weder über Krankenstand noch Personalmangel. Obwohl: Fleißig gearbeitet wird auch hier, fast die ganze Woche werden die Hausboote an Chartercrews übergeben, theoretische und praktische Schulungen in Bootshandling und Technik gehalten, die Garnituren von Bettwäsche und Handtüchern zur Reinigung gegeben, Schiffe geputzt, kleine und große Reparaturen ausgeführt, Boote mit Diesel und Frischwasser befüllt, Abwasser abgesaugt, Filter gewechselt, Gasflaschen getauscht und die vielen anderen Dinge erledigt, die zum Betrieb einer Hausbootvermietung mit angeschlossener Werft, Hafen, Reisemobilstellplatz und Gastronomie gehören.

Warum kommt die Kuhnle-Group mit Herausforderungen klar, an denen aktuell so viele große Unternehmen scheitern?
„Weil wir als familiengeführtes Unternehmen anders denken und handeln als Großkonzerne“ sagt Kuhnle. „Es ist ein ganzes Bündel Maßnahmen, die uns jetzt helfen, wir haben alle Mitarbeiter durch die Krise gebracht, keiner wurde gekündigt. Kurzarbeit gab es nur im ersten Lockdown, danach nur noch kurz in der Gastronomie, als wir nicht öffnen durften. Auch die polnischen Mitarbeiter haben wir gehalten und zusätzlich Köche aus Serbien geholt, im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ging das einigermaßen. Auch unsere Saisonarbeitskräfte haben wir gehalten und bezahlt, obwohl sie kein Kurzarbeitergeld bekommen. Deshalb haben wir jetzt keinen Mangel“, berichtet Kuhnle. Außerdem seien schon die ersten neun ukrainischen Flüchtlinge mit Ihren Familien bei der Kuhnle-Group in Lohn und Brot. Durch russisch sprechende Mitarbeiter aus Tadschikistan, die in Rechlin ihre Ausbildungen gemacht haben, habe man auch kaum Sprachprobleme.
Die Firma hat inzwischen acht Wohnungen für Mitarbeiter angemietet, um alle angemessen unterbringen zu können. Auch krank seien Wenige, weil man zum Beispiel für alle Mitarbeiter, auch die Saisonkräfte, so früh wie möglich Impftermine besorgt habe und weiterhin ein relativ strenges Corona-Regime in geschlossenen Räumen habe.

Einzig ein paar mehr Auszubildende wünscht sich Harald Kuhnle.
Gerade erst wurde Kuhnle-Tours zum fünften Mal in Folge als TOP-Ausbildungsbetrieb von der IHK ausgezeichnet. „Im gewerblichen Bereich suchen wir noch junge Leute, die Mechatroniker/in, Fachmann/frau für Beschichtungstechnik oder Industriemechaniker/in werden möchten.“ Als Vater einer Tochter rät er Mädchen durchaus zu einem technischen Beruf. „Wenn ein Motor wieder läuft, läuft er. Den Erfolg kann einer jungen Frau keiner wegdiskutieren. Das ist in Bürojobs anders.“ Doch auch hier bildet Kuhnle-Tours Bürokaufleute, Industriekaufleute, Kaufleute für Tourismus und Freizeit und Kaufleute für E-Commerce aus. Bewerben lohnt sich!

Gute Nachrichten gibt es auch für Chartercrews, die in den Sommerferien aufs Boot wollen: „Noch haben wir freie Boote, unsere Reservierung hilft gerne dabei, für jede Crew das passende Boot und das beste Revier zu finden“, sagt Harald Kuhnle. Neben der Müritz kann man Boote von Kuhnle-Tours auch in Priepert, Fürstenberg, Zehdenick, Zeuthen bei Berlin und im französischen Elsass-Lothringen mieten.

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