Wer wird das Rennen machen? Christian Reichle (25) aus Ottobeuren, Martina Hopf (31) aus Gaal (Österreich) oder Stefan Golze (33) aus Dassel? Alle drei können sich Chancen auf den CeresAward in der Kategorie Junglandwirte ausrechnen. „Schon diese Auswahl war enorm schwer, weil es viele echt beeindruckende Bewerbungen gab“, stellt Anne-Kathrin Meister fest. Die stellv. Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) vertritt die größte deutsche Junglandwirt:innen-Organisation in der Jury für den CeresAward 2022.

Gerade war sie mit den anderen Jury-Mitgliedern (agrarheute und Mitas) lange unterwegs, um die Höfe und Geschäftsideen der Finalist:innen in Augenschein zu nehmen. Allen gemein ist nicht nur ihr Engagement für die Landwirtschaft, sondern auch ihr gesellschaftliches. „Unfassbar, was diese drei schon in jungen Jahren erreicht haben, welche Ideen sie nicht nur haben, sondern auch umsetzen“, so die BDL-Vertreterin.

Ins Unterallgäu, ins südliche Niedersachsen und die Steiermark, auf zwei Milchvieh-Betriebe und einen mit Rindern und Geflügel ist sie für den CeresAward gereist. Tatsächlich haben die besuchten Junglandwirt:innen Anne-Kathrin Meister schwer beeindruckt. „Bei Christian, dass er diese Direktvermarktung so jung in Angriff genommen hat. Bei Martina, dass sie den Betrieb komplett führt und sich beim Stallneubau in vielen Bereichen gegen die ältere Generation durchgesetzt hat. Und Stefan hat einen sicheren Job verlassen und den ehemaligen Nebenerwerbsbetrieb zurück in den Vollerwerb geführt“, beschreibt die stellv. BDL-Bundesvorsitzende knapp.

Jetzt müsse sie erst einmal die Gedanken ordnen, um gemeinsam mit den anderen Juroren eine:n Sieger:in zu küren. „Alle drei im Finale haben das Zeug dazu: haben sich eigene Wege gesucht und sind sie mit Leidenschaft und Engagement gegangen“, schildert Anne-Kathrin Meister das Dilemma der Jury: „Und: Jede Entscheidung für eine oder einen ist eine gegen die anderen“, bedauert sie.

Die BDL-Jurorin, die gemeinsam mit Vertreter:innen der agrarheute-Redaktion und des Sponsors Mitas die drei Finalist:innen besucht hat, kann unter dem Eindruck der letzten Tage nicht sagen, wer das Rennen machen wird. Sie verweist auf die „Nacht der Landwirtschaft“ im Oktober, bei der in Berlin der Schleier dieses Geheimnisses gelüftet wird.

Ob Christian, Martina oder Stefan auch „Landwirt des Jahres“ werden könnten, der aus allen CeresAward-Wettbewerbskategorien gewählt wird? Oder vielleicht einer der Junglandwirt:innen aus anderen Kategorie, wie z.B. Ackerbauer Wilhelm Jochen Behn (23), vermag die BDL-Vertreterin nicht einzuschätzen. Doch Anne-Kathrin Meister drückt stellvertretend für den Bund der Deutschen Landjugend alle Daumen. „Das wäre ein überzeugendes Signal für den Nachwuchs, der die Zukunft der Landwirtschaft gestalten will“, stellt sie fest.

Der CeresAward wird seit neun Jahren jährlich von agrarheute, dem landwirtschaftlichen Fachmedium aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag, verliehen. Er wird in zehn Kategorien vergeben, die die Bandbreite der heutigen Landwirtschaft abbilden.

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