Greiner, 1979 in Aachen geboren, hat zunächst Medizin und Anatomie, später Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und an der Universität der Künste in Berlin studiert – bei Professorin Rebecca Horn und Professor Olafur Eliasson. Neben zahlreichen internationalen und nationalen Preisen hat er 2019 in Goslar das 34. Kaiserring-Stipendium erhalten.
In seinen Arbeiten untersucht Greiner die Wirkweise des Menschen auf die biologischen und atmosphärischen Vorgänge auf der Erde. Er arbeitet mit Skulpturen, Installationen und Kunst im öffentlichen Raum und verwendet in seinen Projekten ein breites Spektrum an unterschiedlichen neuen Medien, darunter Elektronenrastermikroskopie, algorithmische Bilderstellung, Künstliche Intelligenz und 3D-Druck.
„Ich bin gespannt auf die Studierenden, den transdisziplinären Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen und darauf, auf die Frage, was Kunstlehre im 21. Jahrhundert bedeuten kann, meine Antwort zu formulieren“, sagt Andreas Greiner.
Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule, sagt: „Es ist wunderbar, dass wir diese wichtige und zukunftsweisende Professur mit einer so spannenden und vielseitigen Persönlichkeit besetzen konnten. Und ich freue mich auch ganz persönlich auf die Zusammenarbeit mit Andreas Greiner und auf sein Wirken an unserer Kunsthochschule.“
DREI FRAGEN AN ANDREAS GREINER
Herr Greiner, Sie haben zunächst Medizin studiert, dann an die Hochschule für Bildende Künste in Dresden zur Kunst gewechselt, später an der Universität der Künste in Berlin als Meisterschüler bei Olafur Eliasson studiert. Wie hat er Sie geprägt?
„Er war einer der bodenständigsten und zugleich visionärsten Kunstprofessor*innen, die ich bis dahin getroffen hatte. Völlig frei von Befindlichkeiten und Allüren. Und er hat meine Vorstellung von dem, was Kunst im Praktischen bedeuten kann, extrem erweitert.“
Inwiefern?
„Vorher habe ich Kunst als eine abgeschlossene Blase wahrgenommen. Olafur hat uns viel mehr an den Rand dieses Kosmos‘ geführt – an die Stelle, an der die Kunst mit der Wirklichkeit interagiert. Seitdem konnte ich fühlen und verstehen, wie weit man überhaupt künstlerisch denken kann und dass Kunst und Gesellschaft sich gegenseitig beeinflussen.“
Jetzt sind Sie Professor für Medienkunst an der Muthesius Kunsthochschule. Was möchten Sie Ihren Studierenden mitgeben?
„Ich halte es für sehr wichtig, dass die Studierenden zunächst sich selbst und den Puls, der sie treibt, verstehen. Dass sie eine Antwort finden auf die Frage: Wer bin ich, was macht mich aus und was ist mein Potential? Dann möchte ich, dass sie den Puls der Zeit wahrnehmen und verstehen, wie dieser Puls zustande kommt. Und dass es der Kunst nicht nur um Wiedergabe eines bestehenden Kanons geht, sondern auch um Kritikalität, um Reflexion.“
Weitere Informationen über Andreas Greiner:
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