Um die Thüringer Wirtschaft nach der politischen Wende in Schwung zu bringen, wurde im März 1992 das erste Mal die Idee einer landeseigenen Bank im Thüringer Kabinett behandelt. Das dafür notwendige Gesetz wurde am 21. Juli 1992 im Thüringer Gesetzblatt veröffentlicht.
Nur zwei Monate später, am 1. Oktober, nahm die Thüringer Aufbaubank (TAB) ihren Betrieb auf – mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Förderprogramm. Sitz war die Warsbergstraße in Erfurt, die damals noch Rudolfstraße hieß. 

Seit dem hat sich nicht nur der Freistaat Thüringen, sondern auch seine eigene Förderbank erheblich verändert. Sie hat ihren Horizont und ihren Aktionsradius erweitert: So wurden seit der Gründung über 170.000 Förderbescheide mit einem Volumen von rund 22 Milliarden Euro bearbeitet. Insgesamt hat sie damit in Thüringen Investitionen in Höhe von mind. 50 Milliarden Euro ermöglicht. Die Thüringer Aufbaubank hat sich so als verlässliche Partnerin und feste, wirtschaftliche Größe erwiesen und ist auch eine Wegbereiterin dafür, dass der Freistaat bei der Vollbeschäftigung angekommen ist.

30 Jahre Thüringer Aufbaubank lässt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch anhand des Wandels messen. „Blicken wir zurück auf 1992, sprechen wir von dem Jahr, in dem der Vertrag von Maastricht zur Gründung der Europäischen Union unterzeichnet wurde“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende der Thüringer Aufbaubank, Matthias Wierlacher. „Somit fällt die Gründung in jene Phase, in der die Städte in Thüringen noch ein völlig anderes Gesicht hatten; in der das Internet wie auch die mobile Telefonie absolute technische Neuheiten darstellten, die weit von dem entfernt waren, was uns heute möglich ist.“

Heute verfügt der Freistaat über eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur, die von einer breit gefächerten Industrie getragen wird, auf deren Konto ein Viertel der Bruttowertschöpfung geht. Mit 81 Industriejobs je 1000 Einwohner liegt Thüringen deutlich über dem Bundesschnitt und weit vor den anderen ostdeutschen Ländern. Woran die Aufbaubank auch einen Anteil hat: Sie setzt als zentrales Förderinstitut des Freistaats den Großteil der Förder-, Kredit- und Beteiligungsprogramme des Landes um. 

Finanztöpfe und eine starke Förderbank sollten auch genutzt werden, um die künftigen Herausforderungen zu bewältigen. Denn Thüringens Unternehmensstruktur hat, wie in allen neuen Bundesländern, eine Schwäche: Die überwältigende Zahl der Betriebe ist klein. „Wir brauchen aber größere Einheiten“, meint der Bankchef. Denn es zeige sich, je größer ein Betrieb sei, desto mehr Geld gebe er für Forschung und Entwicklung aus. Ein Schlüsselfaktor, um sich auch langfristig im harten internationalen Wettbewerb zu behaupten.
„Es ist unser Ansporn, in unserem Engagement für eine leistungsfähige Zukunft nicht nachzulassen. Dafür danken wir ganz besonders unserem hoch motiviertem Team. Ganz sicher hängt Thüringens Zukunft auch weiterhin von Menschen ab, die neugierig und mutig bleiben. Und von Unternehmen, die hier im Freistaat auch künftig gestalten, produzieren und investieren“, resümiert Matthias Wierlacher. 

30 Jahre TAB – gut zu wissen. 
Anzahl der bewilligten und zugesagten Förderanträge: 171.794
Anzahl der Kund*innen: 277.993
mit geförderten Lastenräder: 90.661 CO2-freie gefahrene Kilometer
Fördergeld pro Thüringer*in: 8.001 Euro (17.1 Mrd. Euro ausgezahlt bei aktuell 2,143 Mio. Menschen)
Anzahl der Thüringer*innen die Kontakt mit der TAB hatten: jeder 7,7ter

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