Für die Coverstory der weltweiten GQ-Ausgaben im August (EVT Deutschland: 12. Juli 2022) hat Autorin Ottessa Moshfegh den Schauspieler und Produzenten Brad Pitt in seinem Haus in den Hollywood Hills getroffen. Mit ihr sprach Pitt offen über die Zukunft seines kreativen Schaffens, Selbsterkenntnis und seine lange Reise zu sich selbst.

Brad Pitt über die weitere Karriereplanung und neue Projekte
Brad Pitt ist eine Hollywood-Ikone und vielleicht der größte Frauenschwarm aller Zeiten. In letzter Zeit ist er aber eher sporadisch auf der Leinwand zu sehen. Stattdessen konzentriert sich der 58-Jährige zunehmend auf seine Arbeit als Filmproduzent. Seine Produktionsfirma Plan B Entertainment bringt in diesem Jahr unter anderem Women Talking (Regie: Sarah Polley) heraus, eine Verfilmung des Romans von Miriam Toews über eine Gruppe mennonitischer Frauen, die sich gegen ihre Vergewaltiger zusammenschließen. „Dieser Film ist so tiefgründig wie kein anderer in diesem Jahrzehnt“, so Pitt.

Gegenüber GQ erklärt er, dass er insgesamt versucht, sorgfältig darüber nachzudenken, was vor ihm liegt, über den Weg, den er für die letzten Phasen seines kreativen Lebens einschlagen will. „Ich befinde mich auf dem letzten Abschnitt, im letzten Semester oder Trimester“, sagt er. „Wie soll er aussehen? Und wie will ich ihn gestalten?“ An anderer Stelle betont er: „Ich gehöre zu den Menschen, die durch Kunst sprechen. Ich will einfach immer etwas erschaffen. Wenn ich nichts erschaffe, sterbe ich auf irgendeine Weise.“

Trotzdem ist Brad Pitt immer noch gerne bereit, in ausgewählten Blockbustern zu spielen, wenn das Timing stimmt – aber vor allem, wenn es eine persönliche Verbindung gibt. In diesem Sommer kommt die Action-Komödie Bullet Train mit ihm in die Kinos (ab 04. August 2022). David Leitch, der Pitts Stunt-Double in einer Reihe von Filmen wie Fight Club, Troja und Mr. and Mrs. Smith verkörperte, führt bei diesem Film Regie.

Brad Pitt über radikale Veränderungen zugunsten der eigenen Gesundheit
Während der Pandemie hat Brad Pitt mit dem Rauchen aufgehört. Anfangs versuchte er, nur die Menge an Zigaretten zu minimieren, doch ihm wurde schnell klar, dass er sich ganz von ihnen trennen musste, wie er selbst sagt: „Ich schaffe es einfach nicht, nur eine oder zwei am Tag zu rauchen.“
Es ist nur eine von vielen radikalen Veränderungen, die Brad Pitt in den letzten Jahren zugunsten seiner Gesundheit gemacht hat. Nachdem Ex-Frau Angelina Jolie 2016 die Scheidung eingereicht hatte, verzichtete er auf Alkohol und nahm anderthalb Jahre lang an Sitzungen der Anonymen Alkoholiker teil. „Ich hatte eine wirklich coole Männergruppe, sehr privat und ausgewählt – also war es sicher dort“, erklärt er. „Ich hatte mitbekommen, was anderen Leuten passierte, wie Philip Seymour Hoffman, der gefilmt wurde, während er in einer Sitzung sein Herz ausschüttete. Das wäre für mich einfach grauenhaft gewesen.“

Brad Pitt über das Gefühl von Einsamkeit 
Pitt hat in der Vergangenheit darüber gesprochen, wie schwer es ihm fällt, sich an neue Leute zu erinnern und Gesichter zu erkennen. Er fürchtet, das habe dazu geführt, dass er distanziert und selbstsüchtig wirke. Im Gespräch mit GQ entsteht der gegenteilige Eindruck: Pitt scheint ernsthaft daran interessiert zu sein, bedeutungsvolle Beziehungen zu knüpfen, die existenziellen Fragen des Lebens zu ergründen und die persönlichen Geschichten anderer zu hören. „Ich habe mich in meinem Leben immer sehr allein gefühlt“, erklärt er, „einsam, als ich aufwuchs, allein sogar hier draußen. Erst in letzter Zeit habe ich meine Freunde und meine Familie enger miteinbezogen. Wie heißt es so schön? Es ist ein Zitat von entweder Rilke oder Einstein. Auf jeden Fall heißt es darin, es zeuge von Reife und dass man sich weiterentwickelt, wenn man mit dem Paradox leben kann, gleichzeitig echten Schmerz und echte Freude zu empfinden.“

Lesen Sie die ganze GQ-Coverstory „The Mystery Man“ von Ottessa Moshfegh schon jetzt online auf GQ.de. Die deutsche Ausgabe erscheint am 12. Juli 2022 im Handel. 

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