Den Ausgangspunkt der Ausstellung bilden die Streiks, die mit den jeweiligen Strukturkrisen der führenden regionalen Branchen verbunden sind: das Zechensterben in den 1960er Jahren und die Stahlkrise ab den 1980er Jahren im Ruhrgebiet (Besetzung Rheinhausen) wie auch die Werftenkrise in Hamburg („HDW-Besetzung“). Ende der 1960er Jahre begann dann eine wichtige neue Entwicklung in der (deutschen) Streikgeschichte, die heute kaum mehr präsent ist: Ab ca. 1969 gab es hunderte spontaner „wilder“ Streiks einzelner Belegschaften, bei denen sogenannte „Gastarbeiter*innen“ oft eine wichtige Rolle spielten. Die schlechten Arbeits- und Lebensumstände von migrantischen Beschäftigten, die Diskriminierung in den Betrieben und die unzureichende Repräsentanz in den Arbeitnehmervertretungen führten zu massenhaften Arbeitsniederlegungen und Protesten. Die zwei bekanntesten Streiks fanden 1973 bei Ford in Köln und bei dem Autozulieferer Pierburg in Neuss statt. Sie hatten weitreichende Folgen für die Beteiligten, aber auch für das Selbstverständnis der Gewerkschaften.
Die Ausstellung richtet ihren Blick allerdings nicht nur auf regionale Arbeitskämpfe, sondern auch auf Auseinandersetzungen in anderen Ländern und Kontinenten, u.a. auf den erbittert geführten Bergarbeiterstreik von 1984 in Großbritannien, die verschiedenen Streikaktionen „illegaler“ migrantischer Arbeitskräfte („sans papiers“) in Frankreich Mitte der 1990er Jahre und auf den Streik südafrikanischer Bergarbeiter in der Minenregion von Marikana im Jahr 2012.
Kurator der Ausstellung: Stefan Rahner
Stiftung Historische Museen Hamburg
Museum der Arbeit
Wiesedamm 3
22305 Hamburg
www.shmh.de
Öffnungszeiten
Montag von 10 bis 21 Uhr
Dienstag geschlossen
Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise
8,50 Euro für Einzelbesucher / erm. 5 Euro
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Stiftung Historische Museen Hamburg
Holstenwall 24
20355 Hamburg
Telefon: +49 (40) 428131171
Telefax: +49 (40) 428133-330
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