In der Pflege wird der Kampf um Fachkräfte mittlerweile über das Gehalt geführt. Der Wettbewerb findet dabei allerdings nicht zwischen Krankenhäusern statt, sondern zwischen Krankenhäusern und Zeitarbeitsunternehmen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen, explorativen Untersuchung, für die die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu über 14.550 Gehaltsdaten von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen aus 2.200 Unternehmen analysiert hat.

Pflegekräfte mit besonders hohem Verdienst in der Zeitarbeit
Den kununu-Daten zufolge verdienen Krankenpfleger:innen aktuell im Durchschnitt 35.500 Euro brutto im Jahr bei einer Vollzeitstelle. Es gibt jedoch Pfleger:innen, die deutlich besser verdienen. Von den genauer untersuchten rund 14.550 Gehaltsdaten entsprechen rund 1,5% einem Jahresbruttoverdienst von 50.000 Euro und mehr. Rund 71% dieser sehr gut verdienenden Pflegekräfte sind laut den kununu-Daten bei Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt und oftmals in ihrem Job im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung in Krankenhäusern im Einsatz.

Über 8.000 Euro mehr
Zudem weist ein Vergleich der Branchen, die Krankenpfleger:innen beschäftigen, auf einen Gehaltswettbewerb zwischen Zeitarbeitsunternehmen und Krankenhäusern hin: Bei Zeitarbeitsunternehmen beschäftigte Krankenpfleger:innen verdienen den kununu-Daten zufolge mit durchschnittlich 43.800 Euro brutto im Jahr 8.300 Euro mehr als der Durchschnitt.

Bestverdiener mit Aufpreis für Krankenhäuser
Krankenhäuser findet man kaum unter den am besten bezahlenden Pflegeunternehmen. Sie zahlen selbst in der Regel keine höheren Löhne, kaufen aber die am besten bezahlten Fachkräfte im Rahmen der Zeitarbeit wieder ein – mit dem für die Zeitarbeit üblichen Aufpreis. Brancheninsider berichten, dass es bei Ärzten schon länger einen solchen Gehaltswettbewerb zwischen Zeitarbeitsunternehmen und Kliniken gibt. Die Zeitarbeitsunternehmen zahlen hier zum Teil deutlich über Tarif. Jetzt scheint die Pflege nachzuziehen.

Schmerzpunkte von Pflegekräften gezielt adressiert
Zeitarbeitsunternehmen mit Pflegeschwerpunkt werben offensiv mit der besseren Vergütung und adressieren weitere Schmerzpunkte von Pflegekräften: „Raus aus der Pflege? Nein!“ heißt es auf der Website eines Anbieters, der unter den Vorteilen für Pflegekräfte die „bessere Bezahlung“ sowie flexible Arbeitszeiten und Urlaubsplanung erwähnt. Ein anderer verspricht eine „überdurchschnittliche Bezahlung“ und eine „ausgewogene Work-Life-Balance“. Ein weiterer wirbt selbstbewusst mit dem Versprechen „Der erste Arbeitgeber, den Du lieben wirst.“ Tatsächlich erreichen einige der auf kununu bewerteten Zeitarbeitsunternehmen aus der Pflege eine Gehaltszufriedenheits- und eine Weiterempfehlungsquote von 100%.

Ost-West-Gefälle: Sachsen Schlusslicht
Besser verdienen Krankenpfleger:innen in den westlichen Bundesländern, schlechter in Ostdeutschland. Baden-Württemberg führt mit durchschnittlich 37.900 Euro im Jahr das Ranking an, Schlusslicht ist Sachsen (31.800 Euro). Weitere Daten zum Verdienst von Pflegekräften: kununu.com/de/gehalt/gesundheits-und-krankenpfleger-in-14279Seit Ende 2019 können Nutzer:innen für den kununu Gehaltscheck (kununu.com/de/gehalt) anonym Auskunft über ihr Gehalt geben. Bislang wurden im deutschsprachigen Raum über 2 Millionen Gehaltsdaten abgegeben, darunter auch rund 24.000 von Gesundheits- und Krankenpfleger:innen.

Über die kununu GmbH

kununu ist eine führende Arbeitgeber-Bewertungsplattform in Europa. Bislang haben Mitarbeiter und Jobsuchende auf kununu.com mehr als 6 Millionen Workplace Insights in Form von Arbeitgeber-Bewertungen, Kultur-Assessments und Gehaltsangaben hinterlassen. Jobinteressierte finden auf der Plattform daher authentische, detaillierte und ungefilterte Einblicke in die Arbeitswelt. Unternehmen nutzen dieses Feedback, um sich als Arbeitgeber zu entwickeln, ihre Arbeitgebermarke in einem besonders glaubwürdigen Kandidaten-Umfeld zu präsentieren und kontinuierlich den Dialog mit Feedbackgebern und Kandidaten zu führen. kununu ist ein Tochterunternehmen der NEW WORK SE. 120 Mitarbeiter arbeiten in Wien, Hamburg, Porto und Berlin daran, die Arbeitswelt transparenter zu machen.

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