Auf der 53. ordentlichen Mitgliederversammlung des gemeinnützigen KfH am 31. Mai 2022 in Hofheim am Taunus ging es sowohl um die angespannte wirtschaftliche Lage des Vereins als auch die unternehmerischen Weichenstellungen für die Zukunft.   

Für das Jahr 2021 verzeichnet das KfH ein negatives Jahresergebnis in Höhe von minus 13,1 Millionen Euro. Die Gründe sind vielfältig: Rückläufige Patientenzugänge in der Dialyse dank wirkungsvoller Prävention, höhere Patientenmortalität durch die COVID-19-Pandemie, steigende Kosten für Personal und Digitalisierung sowie die allgemeine Inflation führen bei gleichbleibenden Erlösen (Dialysesachkostenpauschale) seit dem Jahr 2013 zu einem Ungleichgewicht. „Diese Schieflage zwischen hohen Kosten und insgesamt rückläufigen Erlösen ist dramatisch“, beschrieb Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Dieter Bach auf der KfH-Mitgliederversammlung die angespannte wirtschaftliche Lage, die nicht nur für das KfH, sondern für die gesamte deutsche Nephrologie gelte. Der erneut negative Abschluss des Geschäftsjahres 2021 und die damit einhergehenden Auswirkungen machten die konsequente Fortsetzung der wirtschaftlichen Stabilisierungsmaßnahmen zwingend erforderlich. Dabei müsse, betonte Bach, immer mit Augenmaß die Balance zwischen den medizinischen und ökonomischen Anforderungen gehalten werden.

Die Richtung ist vorgegeben

 „Unternehmerisch sind die medizinischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Weichen für die Zukunft gestellt, die Richtung ist vorgegeben, jetzt müssen wir konsequent danach handeln“, mahnte Bach. Neben einem umfangreichen Maßnahmenpaket zur wirtschaftlichen Stabilisierung gelte es jetzt ebenfalls den Wandel in der Nephrologie aktiv mitzugestalten: „Die Zukunft der Dialyse ist zu Hause. Wir haben nicht zuletzt aus unserer Historie heraus hierbei eine Vorreiterrolle.“ Diese wolle das KfH ausbauen, so Bach, denn Heimdialyseverfahren ermöglichten chronisch nierenkranken Menschen eine flexiblere, selbstbestimmte Lebensführung und damit mehr Lebensqualität. Heimdialyseverfahren könnten die wohnortnahe Versorgung zukünftig dort sichern, wo Dialysestrukturen womöglich aus personellen oder wirtschaftlichen Gründen nicht aufrechterhalten werden könnten, ergänzte er.

Jahresbericht 2021 gibt Einblicke zu den „Weichenstellungen“ im KfH 

Hintergründe und Ausführungen zu den relevanten Maßnahmen des vergangenen Jahres sind im jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2021 nachzulesen. Neben dem Schwerpunktthema „Transformation und Konsolidierung“ liegt ein weiterer Fokus in Form einer chronologischen Rückschau auf der anhaltenden Pandemie. Die Publikation enthält darüber hinaus relevante Zahlen, Daten und Fakten zu den Patientengruppen, Behandlungsverfahren und Mitarbeitenden des KfH sowie eine Auswahl weiterer wichtiger Themen aus dem Jahr 2021. Der Jahresbericht steht zum Download unter www.kfh.de zur Verfügung und kann über info@kfh-dialyse.de bestellt werden.

Über den KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V.

Die KfH-Mitgliederversammlung fand in der Stadthalle Hofheim am Taunus am 31. Mai von 14.00 bis 17.00 Uhr als Hybrid-Veranstaltung statt; die meisten der teilnehmenden Mitglieder waren online vertreten. Die Leitung hatte der im September letzten Jahres neu gewählte Präsidiumsvorsitzende Professor Dr. rer. pol. Wolfgang Weiler (ehem. Vorstandssprecher der HUK-COBURG Versicherungsgruppe).

Das KfH (www.kfh.de) steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patientinnen und Patienten. In über 200 KfH-Zentren werden über 18.000 Dialysepatientinnen und -patienten sowie aktuell rund 72.000 Sprechstunden-patientinnen und -patienten umfassend behandelt.

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