Das von der Bundesregierung geförderte Projekt entwickelt digitale Assistenzsysteme speziell für SHK-Handwerksbetriebe. In einem betrieblichen Experimentierraum, dem “HandwerkerLab”, werden die Systeme gemeinsam mit den Beschäftigten weiterentwickelt sowie in realitätsnahen Laborumgebungen und auf Baustellen getestet.
Die Techniker auf den Baustellen des Familienunternehmens testeten im Arbeitsalltag verschiedene sogenannte Exoskelette, die ihre Bewegungsabläufe aktiv unterstützten und so ihre jeweilige Tätigkeit deutlich erleichtern sollen.
In der Summe konnten die Vorzügen dieser zukunftsweisenden Technik Chefin Kathrin de Blois überzeugen: “Die körperliche Belastung wird reduziert, dadurch wird einer Übermüdung vorgebeugt und damit einem Nachlassen der Konzentration entgegengewirkt.” Auch die Mitarbeiter sehen die Vorteile, doch, wie es sich für eine erste Testphase gehört, gibt es auch Optimierungsanregungen aus dem Praxisalltag:
Die bei Haaß ausprobierten Systeme unterstützen vorwiegend den Rücken beim Anheben und Tragen von Lasten. Es muss jedoch beispielsweise für das Arbeiten über Kopf ein anderes Exoskelett angelegt werden. „Ideal wären ganzheitliche Systeme, das heißt, ein einziges Exoskelett für alle anfallenden Arbeiten wie Heben, Tragen, Über-Kopf-Arbeiten, sodass man nicht zwischendurch wechseln muss“, so die Familienunternehmerin, denn gerade die Arbeiten im Handwerk sind sehr vielseitig.
Eine weitere Empfehlung ist die Integration der Exoskelette in die Arbeitskleidung. Dann entfielen außerdem die Probleme mit den unterschiedlichen Konfektionsgrößen. Auch die Gefahren am Arbeitsplatz durch Gurte und Schlaufen, mit denen man zum Beispiel an Türen hängen bleiben kann, könnten so reduziert werden. Zudem können die Mitarbeiter die ganzheitliche Exoskelette auch beim Fahren zur Baustelle anbehalten, derzeit darf man das nicht.
Die Gesamtbilanz der Testphase fällt bei Kathrin de Blois und ihren Mitarbeitern positiv aus. Die Unternehmerin bilanziert: „Die Exoskelette schonen, sobald das System ausgereift ist, deutlich die Gesundheit der Mitarbeiter – das ist gerade in Zeiten einer alternden Gesellschaft ein besonders wichtiger Fortschritt.“
Ihr Bruder Bernd Haaß, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Schwester leitet, sieht einen weiteren Vorteil: „Die Aussicht auf einen gutbezahlten Job, der neueste Technologien nutzt, ist für viele ziemlich verlockend.“
Über die Ergebnisse der ersten Testphase wird Kathrin de Blois am 14. Juni 2022 in einem Vortrag anlässlich der Präsentation des Forschungsprojekts „Handwerksgeselle 4.0“ im „Futurium“ in Berlin ausführlich berichten. Das gesamte Programm finden Sie hier zum Download: https://www.hwg40.de/fileadmin/user_upload/PDF/Programm_HWG40_02.pdf
Das Familienunternehmen Haaß kennt die zentralen Herausforderungen im Handwerk und weiß: Fachkräftemangel, Überalterung und Konkurrenzdruck erfordern innovative Lösungen. Mit ihrer Teilnahme bei “Handwerksgeselle 4.0” und der konsequenten Digitalisierung nahezu sämtlicher Bereiche schafft das Unternehmen attraktive, sichere Arbeitsplätze am Niederrhein.
Über zu wenig geeigneten Nachwuchs kann sich Haaß, trotz des allseits bekannten Fachkräftemangels, jedenfalls nicht beklagen. Dieses Jahr gab es über 30 Bewerbungen auf vier Ausbildungsstellen. Fachkräfte und Auszubildende erreicht Haaß genau dort, wo sie häufig anzutreffen sind – in den Sozialen Medien. Dem Nachwuchsmangel kann so erfolgreich entgegengewirkt werden.
Weitere Informationen unter:
https://www.youtube.com/watch?v=W-gkxJDcUPI
Das Unternehmen Haaß GmbH & Co. KG wurde 1987 von Georg Haaß in Mönchengladbach-Rheydt gegründet. Die Firma beschäftigt heute rund 50 Mitarbeiter und bietet ihren Kunden einen umfassenden Service im Bereich Sanitär, Heizung und Klimatechnik inklusive Notdienst. Bernd Haaß, Installateur- und Heizungsbauermeister, verantwortet die technische Geschäftsführung. Kathrin de Blois (geb. Haaß), die in London Wirtschaftswissenschaften studiert hat, führt die kaufmännische Geschäftsleitung des Unternehmens.
Haaß GmbH & Co. KG
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