• Abschluss einer Vereinbarung über Verkaufsrecht (Put-Option) zur Veräußerung der Beteiligung an Privilège Marine im Zuge der Portfoliooptimierung
  • Avisierter Käufer ist ein Konsortium um Privilège-CEO Gilles Wagner und eine Gruppe von Kunden der Marke die als Investoren auftreten
  • Komplette Neuaufstellung der Privilège-Modellreihe seit Übernahme im Jahr 2019
  • Privilège erzielte zuletzt am Markt große Erfolge und kann nun mit vollen Auftragsbüchern Fahrt aufnehmen
  • Bei HanseYachts Konzentration auf die erfolgreiche Entwicklung der verbleibenden sechs Kernmarken im Werftenverbund Deutschland/Polen

Die HanseYachts AG hat im Zuge der Portfoliooptimierung am heutigen 16. Juni 2022 über ihre Tochtergesellschaft Privilège Marine Holding GmbH eine Vereinbarung über ein Verkaufsrecht (Put-Option) hinsichtlich ihrer Beteiligung an Privilège Marine getroffen. Als Käufer des französischen Katamaran-Herstellers mit Sitz in Port Olona, Les Sables d’Olonne, Frankreich, ist ein Konsortium um den langjährigen CEO Gilles Wagner vorgesehen. Wenn HanseYachts die Put-Option nach der Stellungnahme des nach französischem Recht zuvor zu konsultierenden Betriebsrats der Privilège Marine SAS ausübt, könnte ein Abschluss des entsprechenden Anteilskaufvertrags voraussichtlich bis Juli 2022 erfolgen; mit einem Vollzug rechnet HanseYachts sodann bis spätestens Oktober 2022. Die Transaktion ist noch von weiteren Bedingungen abhängig.

Infolge des Verkaufs der Privilège Marine SAS zu einem symbolischen Kaufpreis würde die Konzernmutter HanseYachts AG die Privilège Marine SAS entkonsolidieren. Im HGB Einzelabschluss der HanseYachts AG für das maßgebliche Geschäftsjahr würden wesentliche Vermögenswerte in Höhe von ca. 15 Millionen Euro ausgebucht, die das Konzernergebnis aber im deutlich geringeren Umfang belasten. Auch unter Berücksichtigung eines möglichen Verkaufs hat sich das Eigenkapital der HanseYachts AG (HGB Einzelabschluss) seit dem letzten Geschäftsjahresende (30. Juni 2021) positiv entwickelt. Im Konzernabschluss für das maßgebliche Geschäftsjahr würde ein außerordentlicher, ungeplanter Aufwand aus einem geplanten Abgang der der Gesellschaft zuzurechnenden Vermögenswerte und Schulden von ca. EUR 1,5 – 2,0 Millionen auszuweisen sein. Der Vorstand rechnet im Falle einer Entkonsolidierung aufgrund des Wegfalls des Umsatzes mit Katamaranen (Umsatzanteil im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 derzeit ca. 6%) mit entsprechenden Umsatzeinbußen ab dem Geschäftsjahr 2022/2023, aufgrund der Trennung von Risiken jedoch zugleich mit positiven Auswirkungen auf das Konzernergebnis der HanseYachts AG insbesondere im Geschäftsjahr 2022/2023. An ihrer zuletzt veröffentlichten Prognose für das Geschäftsjahr 2021/2022, das am 30. Juni 2022 endet, hält die HanseYachts AG fest.

Privilège ist eine der ältesten Katamaran-Marken der Welt und baut hochseetaugliche Luxus-Katamarane mit Verkaufspreisen von 1,5 bis 7 Mio. Euro (ohne USt). Das Unternehmen wurde im Juni 2019 von der HanseYachts AG übernommen, blieb aber operativ selbstständig. Seit der Übernahme wurde die gesamte Produktpalette rundum erneuert und marktseitig damit große Erfolge erzielt. Neben dem erfolgreichen Facelift der Privilège Signature 510 folgte ein kompletter Neubau der Privilège Signature 580, die für den begehrten Multihull of the Year Award 2022 nominiert ist. Die ebenfalls neuen Modelle Signature 650 und Signature 750 befinden sich bereits physisch im Bau. Das Privilège-Auftragsbuch ist in Folge auf den heutigen historischen Höchststand von 57,4 Mio. EUR angewachsen. Bei Privilège arbeiten derzeit 250 Bootsbauer und Fachkräfte.

„Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitarbeitenden und den Eigentümern von HanseYachts, die es ermöglicht haben, neues Wachstum für Privilège Marine zu realisieren und uns somit diese gute Ausgangslage für eine hoffnungsvolle Zukunft im globalen Katamaran-Markt verschafft haben. Die neuen Partner sind Kaufleute mit Erfahrung und darüber hinaus eigenen Privilège Katamaranen. Ihre umfassende Erfahrung am Markt und mit dem Produkt werden helfen, die Marke Privilège und ihre Produktpalette weiter auszubauen“, sagt Gilles Wagner, CEO Privilège Marine.

„HanseYachts freut sich aufrichtig, dass Privilège Marine wieder in die Unabhängigkeit segelt. Beide Gesellschaften haben viel voneinander gelernt. Da die erwarteten Synergieeffekte jedoch nicht im erhofften Maße realisiert werden konnten, ist dieser strategische Schritt für beide Seiten nun die beste Lösung. HanseYachts wird sich künftig auf die verbleibenden sechs Marken konzentrieren, die ebenfalls historisch hohe Auftragsbestände vorweisen und die vor einer Zeit mit profitablem Wachstum stehen“, sagt Hanjo Runde, CEO der HanseYachts AG.

Die verbleibenden drei HanseYachts-Standorte in Deutschland und Polen werden kontinuierlich ausgebaut. Auch ohne Privilège verfügt die HanseYachts AG mit 272,9 Mio. Euro über das höchste Auftragsbuch der Unternehmensgeschichte. Bereits zum Sommer plant HanseYachts jeweils ein neues Hanse-, ein Dehler- und ein großes neues Fjord-Modell, ein neues Moody-Modell folgt im Winter.

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