Die nicht seltene Viruserkrankung Elefanten-Herpes EEHV (Elephant Endotheliotropic Herpes Virus) hat bereits in vielen Zoos zu erschütternden Todesfällen bei Elefanten-Jungtieren geführt.
Um einen bestmöglichen Schutz vor diesem Virus zu bieten, wird bei Hagenbeck morgens und abends die Temperatur bei Jungtieren gemessen. Da das Jungtier Raj seit einer Woche eine erhöhte Temperatur aufwies, lag der Verdacht auf solch eine Erkrankung vor, es wurden umgehend Proben genommen und in zwei internationalen Berliner Referenzlaboren, der Virologie in der Universität Berlin und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin, geschickt.
Jedoch erwiesen sich die Tests als negativ, was zunächst zur Erleichterung von Pflegern und Tierärzten führte. Da eine Fiebererkrankung auch auf Bakterien oder andere Erreger zurückgeführt werden kann, wurde eine Behandlung mit Antibiotika angesetzt und durchgeführt.
Umso größer war die Bestürzung, als die zuständigen Tierpfleger heute den sonst so lebhaften und neugierigen Elefanten, der auf den Spitznamen „Brausepaul“ hörte, leblos vorfanden. „Rajs Tod ist ein herber Verlust für die Elefantenherde und das gesamte Tierpfleger-Team des Elefantenhauses.“, so Reviertierpfleger Michael Schmidt.
Die Elefantenherde mit Mutter Shila trauert ebenso wie alle Tierpfleger und Hagenbeck-Mitarbeiter um den schweren Verlust.
Am heutigen Nachmittag wird eine Obduktion durchgeführt, um die Todesursache zu klären und mit den Ergebnissen die Forschung weiter voranzubringen. Aus diesem Anlass wird das Elefantenhaus vorerst geschlossen bleiben und es werden zunächst auch kein Keeper-Talks stattfinden.
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