Hochrangige Gäste nahmen am Festakt zum 30. Geburtstag des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) teil – von der Bundespolitik und Brandenburger Politik bis hin zum Nobelpreisträger. Das 1992 gegründete Institut mit heute gut 400 Beschäftigten wird in der sich zuspitzenden Klimakrise heute mehr gebraucht als jemals zuvor, hieß es in Redebeiträgen. Das PIK Direktorium dankte der Politik sowie den Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und allen Beschäftigten des PIK für ihren Anteil an der Erfolgsgeschichte.

„Gratulation – seit 30 Jahren leistet das Potsdam-Institut Pionierarbeit“, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in einer Videobotschaft. „Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass Ihre Arbeit den Europäischen Green Deal entscheidend mitgeprägt hat, und dies weiter tut.“ Die Direktoren des PIK arbeiten seit Langem eng mit der Europäischen Kommission zusammen und unterstützen den Green Deal.

Brandenburgs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Manja Schüle, ist eine langjährige Weggefährtin des PIK – das Land stellt den Vorsitzenden des Kuratoriums und die Hälfte der Grundfinanzierung des Instituts. „Ob schwindendes Meereis in der Arktis oder zunehmende Dürreschäden und Waldbrände in Brandenburg – die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels sind eine globale wie regionale Herausforderung. Die wissenschaftliche Expertise dazu kommt vom Potsdamer Telegrafenberg: Das weltweit vernetzte PIK steht mit seiner interdisziplinären Klimafolgenforschung und den Lösungsansätzen daraus für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft für exzellente Forschung, profilierte Politikberatung und internationale Strahlkraft“, erklärte Schüle, die bei dem Festakt sprach. „30 Jahre PIK sind 30 Jahre Erfolgsgeschichte. Wir verdanken sie maßgeblich dem unermüdlichen und leidenschaftlichen Einsatz von Gründungsdirektor Hans Joachim Schellnhuber. Und ich bin seinen Nachfolgern Ottmar Edenhofer und Johan Rockström dankbar, dass sie das PIK erfolgreich zum ‘Global Player‘ der interdisziplinären Klimaforschung weiterentwickelt haben. Brandenburg kann stolz darauf sein, dass das international renommierte Institut bei uns zu Hause ist.“

„Die Bewältigung des Klimawandels ist eine Menschheitsaufgabe. Sie wird nur mit Innovationen und exzellenter wissenschaftlicher Beratung gelingen. Seit 30 Jahren leistet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung mit seiner Forschung einen wichtigen Beitrag dazu. Dafür möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts ganz herzlich danken“, sagte Staatssekretärin Judith Pirscher vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Die Herausforderungen sind mit den Jahren nicht kleiner geworden. Deshalb bauen wir auch zukünftig auf ihre wertvolle Arbeit“. Das Bundesministerium stellt den Vize-Vorsitzenden des Kuratoriums und die andere Hälfte der Grundfinanzierung. Zusätzlich ist das PIK an zahlreichen wichtigen Forschungsprojekten des Ministeriums beteiligt, etwa dem großen Kopernikus-Projekt Ariadne zur Energiewende.

Staatsministerin im Auswärtigen Amt Anna Lührmann sprach bei dem Festakt im Rahmen einer Podiumsdiskussion zu „Wissenschaft, Klimapolitik und geopolitische Risiken“. Teil der hochrangigen Gäste war außerdem Martina Brockmeier, die neue Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, deren Mitglied das PIK ist. Auch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert beehrte das PIK.

Als einer der Gründerväter des Instituts war der Physik-Nobelpreisträger Klaus Hasselmann anwesend. „Seit 40 Jahren wissen wir, dass der Mensch das Klima unserer Erde verändert und es wird immer schwerer, dies zu verhindern,“ sagte er. „Daher ist die Forschung über die Folgen dieser Veränderung und die Wege heraus aus dieser Krise von immer größerer Wichtigkeit. So war die Gründung des PIK vor 30 Jahren ein Schritt von großer Voraussicht, auch vom damaligen Bundesministerium für Forschung.“ Der Vorstand des PIK widmete Klaus Hasselmann beim Festakt den Großen Saal des Instituts, der künftig nach ihm benannt ist.

„Wir sind allen unseren Wegbegleitern in Politik und Wissenschaft zutiefst dankbar für ihre anhaltende Unterstützung“, sagte Bettina Hörstrup, Administrative Direktorin des PIK. „Ohne sie wäre unsere Arbeit nicht möglich.“ Johan Rockström, der Naturwissenschaftler im Direktorium des PIK, erklärte: „Vor 30 Jahren wurde das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gegründet – seitdem ist unser Wissen über die Risiken des Klimawandels stark gewachsen, Stichwort Extremwetter und Kipp-Elemente, zugleich aber auch das Wissen über die Lösungen, Stichwort Ernährungssektor und CO2-Bepreisung. Wir packen diese Themen über Fächergrenzen hinweg an.“ Der Ökonom Ottmar Edenhofer, mit Rockström und Hörstrup gemeinsamer PIK Direktor, betonte: „Exzellente Forschung ist die Grundlage von allem, aber Relevanz entsteht durch den Austausch mit der Gesellschaft. Wir wollen Wissen bereitstellen für eine sichere Klimazukunft und soviel wie möglich zurückgeben – mit unseren wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Menschen im Land.“

Über den Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.

Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist eines der weltweit führenden Institute in der Forschung zu globalem Wandel, Klimawirkung und nachhaltiger Entwicklung. Natur- und Sozialwissenschaftler erarbeiten hier interdisziplinäre Einsichten, welche wiederum eine robuste Grundlage für Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft darstellen. Das PIK ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

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