Der 126. Deutsche Ärztetag 2022 forderte erneut und wiederholt eine gemeinsame Wende in der Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik. Sowohl die Politik, Verbraucherinnen und Verbraucher, Erzeugerinnen und Erzeuger sowie der Handel werden in dem Antrag, der ursprünglich von zahlreichen Abgeordneten aus Bayern stammt, aufgefordert daran mitzuwirken. „Der Fleischkonsum muss deutlich reduziert werden“, so die Kernforderung. Dies hätte positive Folgen für die Gesundheit, würde einen relevanten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten und die Nahrungsressourcen strukturschwächerer Länder verbessern helfen.

Mehr als die Hälfte des in Deutschland angebauten Getreides werde als Tierfutter verwendet. Die Massentierhaltung liefere einen wesentlichen Beitrag zum Treibhauseffekt. Mit dem als Tierfutter verwendeten Getreide könnte eine Vielzahl von Menschen ernährt werden, insbesondere in der durch Russlands Krieg in der Ukraine ausgelösten weltweiten Getreidekrise.

Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), unterstreicht diesen Beschluss im Rahmen der Verhältnisprävention: „Nur wenn es uns gelingt, über die Gestaltung der sozialen, ökologischen, ökonomischen und kulturellen Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit zu nehmen, können wir etwas mitgestalten.“

Der 126. Deutsche Ärztetag hat bei seinen Beratungen vom 24. bis 27. Mai 2022 in Bremen eine Reihe von gesundheits-, sozial- und berufspolitischen Beschlüssen gefasst. Einer davon lautet „Ernährung umstellen, Gesundheit und Umwelt schützen“.

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