Für das professionell angeleitete Beckenbodentraining mit Anette Scheulen, der Leitenden Physiotherapeutin und Heilpraktikerin bei der savita Physiotherapie, hatten sich einige Besucherinnen und Besucher vorbereitet und Yogamatten mitgebracht. Für alle anderen hatten die Veranstalter, das Krankenhaus Neuwerk und die Kliniken Maria Hilf , Decken organisiert. So konnten die Übungen fachgerecht im Sitzen und Liegen ausprobiert werden. „Wichtig ist es, die richtigen Muskeln zu erspüren und diese bewusst zu trainieren. Es geht dabei um An- und Entspannung“, so die Expertin: „Viele Übungen lassen sich unauffällig in den Alltag integrieren.“
In den Interviews, die Ursula Gormanns von Radio 90,1 führte, zeigte sich ganz deutlich: An Inkontinenz muss heute niemand mehr leiden, denn es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten von konservativer Behandlung bis zur möglichen OP. „Rund zehn Prozent der Frauen und Männer leiden an Blasenschwäche, womit Inkontinenz schon zur Volkskrankheit wird“, so Dr. Albert Kaufmann, Chefarzt des Zentrums für Kontinenz und Neurourologie an den Kliniken Maria Hilf. Dabei lasse sich nach einer guten Diagnostik eine gezielte Therapie, angefangen von Gewichtsabnahme, medikamentöser und letztlich operativer Behandlung finden. „Auch viele Kinder leiden an Blasenschwäche, wobei Kinder oft ihre Blase nicht entspannen können. Hier sollte frühzeitig und anders behandelt werden, als bei Erwachsenen“, so Kaufmann.
„Bei Frauen ist eine Blasenschwäche oft Folge einer Schwangerschaft. Beckenbodentraining, das über die Wochen der Rückbildungsgymnastik hinaus durchgeführt wird, hilft sehr gut“, erklärt die Leitende Oberärztin der Gynäkologie aus dem Krankenhaus Neuwerk, Dr. Asuncion Martin Delgado.
An den zwölf Ausstellungsständen zeigten die Infotag-Partner auch andere Hilfsmittel wie zum Beispiel ein Elektrostimulationsgerät. Gefragt war darüber hinaus das begehbare Blasenmodell, an dem die Gäste persönlich mit den Experten ins Gespräch kamen.
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