Ungeklärt bleibt weiterhin die Finanzierung. Holzenkamp: „Der große Wurf blieb leider aus. Es sind mehr Fragen offengeblieben, als Antworten gegeben wurden.“ Der DRV-Präsident macht unmissverständlich deutlich: „Die Einführung der verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung muss Hand in Hand gehen mit einem umfassenden Finanzierungskonzept. Die nach wie vor offene Finanzierungsfrage wird die Umsetzung blockieren. Kein Landwirt baut seinen Stall ohne geklärte Finanzierung um.“
Holzenkamp erneuert seine dringliche Bitte an die Politik: „Unsere krisengebeutelten Schweinehalter brauchen jetzt eine nachhaltige Perspektive und notwendige Planungssicherheit. Diese darf nicht an dem anhaltenden Streit der Ampelkoalitionäre scheitern.“
Zur Klärung der offenen Finanzierungsfrage hat Holzenkamp eine klare Meinung: „Die notwendigen Investitionen und die laufenden Mehrkosten für die tiergerechtere Haltung können nicht allein vom Markt getragen werden.“
Darüber hinaus weist der DRV auf zwei weitere wichtige Aufgaben für die Politik hin: Bei der Einführung einer verpflichtenden Tierhaltungskennzeichnung müsse eine Gleichbehandlung inländischer Ware mit importierter Ware aus anderen EU-Ländern oder Drittstaaten sichergestellt sein. Holzenkamp: „Es darf nicht zu Wettbewerbsverzerrung oder Diskriminierung kommen.“ Des Weiteren müsse endlich die vom Bundesminister angekündigte Anpassung des Bau- und Genehmigungsrechts umgesetzt werden.
Der DRV-Präsident appelliert an den Bundesminister: „Lassen Sie uns schnell alle offenen Fragen lösen. Die Landwirtschaft und die genossenschaftlich getragenen Unternehmen der Vieh- und Fleischwirtschaft stehen zum Transformationsprozess. Gesellschaft, Politik und Tierhalter haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen baldmöglichst mit der Umsetzung starten.“
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.729 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 68,0 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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