Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sieht die heute veröffentlichten Zahlen als erneuten und immer dramatischer werdenden Beweis, wie schlecht es um das Vertrauen des Kirchenvolks in die Kirchenleitung bestellt ist.

Die anhaltende Krisensituation im Erzbistum Köln nach der von Rom angeordneten, aber ergebnislosen „geistlichen Auszeit“ für den Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, wird mit dazu beigetragen haben und hat sich auf ganz Deutschland ausgewirkt.

Bei allen anzuerkennenden Schritten in vielen Bistümern zur Missbrauchsaufarbeitung gibt es eine Reihe von Bistümern, die immer noch keine Gutachten in Auftrag gegeben oder Betroffenenbeiräte gebildet haben.

Hinzu kommt der immer weiter vollzogene Abbau ortsnaher kirchlicher Strukturen durch Gemeindeschließungen und -zusammenlegungen sowie Personalabbau, der viele Glaubende heimatlos werden lässt. Eine Entwicklung, die mittlerweile z.B. selbst im katholischen Bayern zu einer kulturellen und sozialen Austrocknung führt.

Die nach wie vor immer noch mangelnde eindeutige Unterstützung für den Synodalen Weg aus Rom lassen immer mehr Menschen an der Reformwilligkeit und -fähigkeit der katholischen Kirche zweifeln. Umso mehr bleibt zu hoffen, dass der schwierige, aber notwendige Synodale Weg trotz der Corona-bedingten zeitlichen Streckung möglichst bald zu konkreten Ergebnissen in den seit Jahrzehnten drängenden Reformanliegen führt und das, was möglich ist, schon jetzt in jedem einzelnen Bistum umgesetzt wird. 

An Bischöfe: Die Glaubenden nicht heimatlos werden lassen!
Wenn die deutschen Bischöfen ihrer Verantwortung in dieser dramatischen Kirchenleitungskrise gerecht werden wollen, müssen sie sich, und zwar alle 27 Ortsbischöfe, noch sehr viel deutlicher um die Missbrauchsaufarbeitung in ihrem Bistum bemühen sowie möglichst geschlossen für die dringendst anstehenden Reformen auf dem Synodalen Weg für Deutschland eintreten.

An Glaubende: Eigenverantwortlich handeln, wenn es notwendig ist!
An die Glaubenden appelliert Wir sind Kirche, ihre Rechte als Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger einzufordern, sich mutig zu Wort zu melden und auch selber vor Ort eigenverantwortlich zu handeln, wenn es notwendig ist. Wer die langen winterlichen Jahre unter Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. in der Kirche ausgehalten hat, sollte gerade jetzt nicht gehen.

Aber es braucht auch dringend Zeichen der Bischöfe und aus dem Vatikan, dass die römisch-katholische Kirche die Zeichen der Zeit erkennt und auch umsetzt. Dies gilt ganz besonders in der „Frauenfrage“, der Gleichberechtigung in allen Ämtern und Diensten.

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