„Es ist mir eine große Freude, Sie endlich hier in Frankfurt persönlich begrüßen zu dürfen“, wandte sich Ärztekammerpräsident Dr. med. Edgar Pinkowski zum Auftakt des Symposiums „Kampf gegen das Virus“ am 10. Juni an die über 60 italienischen und deutschen Gäste. „Darauf haben wir alle sehnlich gewartet, denn so nützlich moderne Kommunikationsmittel wie Videokonferenzen auch sind, sie können doch das persönliche Beisammensein nicht ersetzen.“ Es gehe darum, beisammen und zusammen zu sein. Dazu diene das Symposium als Ausdruck der auf den Tag genau vor fünf Jahren gegründeten deutsch-italienischen Partnerschaft der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) und des Ordine dei Medici di Salerno (Ärzte- und Zahnärztekammer Salerno). Sowohl die aktuellen weltpolitischen Ereignisse als auch das Hauptthema der deutsch-italienischen Fortbildung verdeutlichten, dass eine Vereinzelung weder politisch noch zwischenmenschlich gut tue.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren seien viele Menschen Opfer eines bis dahin unbekannten Coronavirus, nämlich Sars-CoV-2, geworden. Millionen Menschen seien isoliert worden, um andere und sich selbst zu schützen. „Wir alle haben es am eigenen Leib erlebt und zum Teil auch erlitten.“ Doch andererseits seien aus dieser menschlichen Krise auch neue Kräfte und Ideen erwachsen, betonte Pinkowski.
Der hessische Sozialminister Kai Klose dankte in seiner Rede zunächst der Arbeit und dem Engagement der Ärzteschaft während der Pandemie. „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte waren das Rückgrat unserer Impfkampagne“, sagte der Staatsminister. Weil Viren und Krankheiten keinen Halt vor Grenzen machen, sei eine Kooperation wie zwischen den Ärztekammern in Hessen und in Salerno sehr wertvoll.
Generalkonsul Andrea Esteban Sama lenkte den Blick auf die ersten Wochen und Monate der Coronapandemie. Damals hatte Deutschland 44 Intensivpatienten aus Italien aufgenommen. Er sei sehr dankbar für die Solidarität zwischen den Ländern, erklärte Sama und betonte zudem die Verbindung zwischen den Ärztinnen und Ärzten der beiden Länder. Auf die nun fünfjährige Freundschaft zwischen den Ärztekammern sei er besonders stolz.
Dott. Giovanni D’Angelo, Präsident der Ärztekammer Salerno, sagte, dass die Coronapandemie die erste richtige Pandemie sei, da sich bis auf wenige Flecken auf dem Globus überall Menschen infizierten. Die Ärzteschaft müsse sich in Zukunft auf mehr solcher Lagen einstellen, da es voraussichtlich bis 2050 viele Antibiotikaresistenzen geben werde. „Das wird unsere Arbeit schwerer machen“, sagte D’Angelo. Dies könne die Menschheit wieder vor eine Situation stellen, von der man dachte, sie in der Vergangenheit überwunden zu haben. Deshalb sei nach der globalen wirtschaftlichen auch die globale medizinische Zusammenarbeit in Zukunft von großer Bedeutung.
In simultan übersetzten Vorträgen in italienischer und deutscher Sprache beschäftigen sich italienische und deutsche Referentinnen und Referenten in Frankfurt/Main unter anderem mit dem Verlauf der Pandemie, Maßnahmen zu ihrer Eindämmung in Hessen und Kampanien sowie medizinischen Aspekten einer Coronainfektion und therapeutischen Möglichkeiten. Ein besonderer Fokus lag auf der deutsch-italienischen Zusammenarbeit bei der Patientenversorgung und der Bereitstellung von Personal und medizinischen Geräten.
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