- Hohe Investitionen in Wachstum und wirksamen Klimaschutz.
- Power Purchase Agreements (PPA) als neues Geschäftsmodell.
- Wasserstoff als Brücke zu den erneuerbaren Energien.
- Energie muss eine bezahlbare Grundlage des Wirtschafts- und Gemeinwesens bleiben.
Anlässlich der Hauptversammlung der Mainova AG am Donnerstag (02.06.) im Frankfurter Palmengarten betonte der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer die Leistungsfähigkeit des regionalen Energieversorgers. Mit mehr als 2.950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewährleistet Mainova die zuverlässige Versorgung mit Energie und Wasser rund um die Uhr und treibt die Energiewende voran. Das bereinigte Konzernergebnis (EBT) 2021 lag mit 165,8 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. „Die Mainova AG verfügt über alle Kompetenzen, um auch in stürmischen Zeiten auf Kurs zu bleiben“, so Alsheimer.
Das gute Ergebnis ermöglicht Mainova hohe Investitionen in Versorgungssicherheit, Wachstum und wirksamen Klimaschutz. „In den nächsten fünf Jahren planen wir Investitionen von über 1,8 Milliarden Euro“, sagte Alsheimer. Neben Netzen und Erzeugungsinfrastruktur liegt dabei ein Schwerpunkt auf dem Ausbau der Erzeugungskapazitäten bei den erneuerbaren Energien.
Unter anderem ist Mainova mit 25 Prozent an dem in der Uckermark entstehenden PV-Park Boitzenburger Land beteiligt, der mit 175 Megawatt Leistung zu einem der größten in Deutschland gehören wird. „Wir vermarkten den dort erzeugten Strom in Form von Power Purchase Agreements (PPA) als neues Geschäftsmodell“, führte Alsheimer aus. Damit bedient das Unternehmen den zunehmenden Wunsch der Kundinnen und Kunden nach klimafreundlichem Strom aus regionalen Quellen. Zukünftig will Mainova dieses Geschäftsfeld weiter voranbringen und baut zu diesem Zweck ihren Handelsbereich weiter aus.
Eine wirksame CO2-Reduktion erfordert insbesondere in urbanen Ballungsräumen innovative Konzepte. Hierzu zählt beispielsweise das Wärmekonzept von Mainova im Frankfurter Wohnquartier Westville, bei dem unter anderem die Abwärme aus dem benachbarten Rechenzentrum zur Versorgung des Viertels genutzt wird. „Eine solche Wärmeversorgung aus Abwärme ist mustergültig im Sinne der Energieeffizienz“, betonte Alsheimer.
Darüber hinaus hat Mainova im Januar dieses Jahres bundesweit alle Haushaltskundinnen und -kunden vollständig auf CO2-frei produzierten Ökostrom umgestellt. Die Energie stammt aus europäischen Erneuerbaren-Energien-Anlagen wie beispielsweise Wind-, Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen.
Alsheimer beleuchtete in seiner Rede auch die Situation auf dem Energiemarkt. Dabei verwies er darauf, dass der Krieg in der Ukraine die Herausforderungen in der Energiepolitik mit Blick auf das Zieldreieck Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie massiv verschärfen würde.
„Eine zentrale Aufgabe ist dabei klar: Die Klimaneutralität Deutschlands und Europas“, erklärte Alsheimer. „Doch sichtbar am Horizont ist das Ziel noch nicht.“
Er betonte die elementare Bedeutung der Technologieoffenheit für das Gelingen der Energiewende. „Technologieoffenheit und -vielfalt sind nicht nur ein Schlüssel, um unsere Klimaziele überhaupt zeitgerecht erreichen zu können. Sie sind auch eine Frage der Bezahlbarkeit von Energie für die Bürgerinnen und Bürger wie auch die Unternehmen.“
Alsheimer erläuterte in diesem Kontext die hohe Bedeutung von Gasen und deren Speicherbarkeit für die Energiewirtschaft. So seien Gase, insbesondere Wasserstoff, weiterhin als Ermöglicher der Energiewende und als Brücke zu den erneuerbaren Energien in Deutschland zu sehen – im Gegensatz zur Kohle. „Wichtig ist nun ein entschlossener und kraftvoller Start in die Wasserstofftechnologie“, erklärte Alsheimer.
Beim planmäßigen Umbau des HKW West der Mainova in Frankfurt von Kohle auf Gas erweise sich die Vorbereitung auf den perspektivischen Einsatz von CO2-freien Gasen wie klimaneutral erzeugtem Wasserstoff bereits jetzt als wichtig und richtig.
„Eine sichere und zuverlässige Energieversorgung darf jedoch kein Luxusgut sein. Energie muss eine bezahlbare Grundlage unseres Wirtschafts- und Gemeinwesens bleiben,“ sagte Alsheimer. Um dies zu erreichen, seien neben dem Prinzip der Technologieoffenheit eine möglichst weitgehende Einbeziehung marktbezogener Knappheits- und Steuerungsinstrumente im Energiemarkt sowie die Entlastung hoher Energiepreise von Steuern und staatlichen Abgaben erforderlich.
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