Kaum locken uns die ersten warmen Tage nach draußen, treten auch Pollen wieder auf den Plan – und machen heuschnupfengeplagten Menschen das Leben schwer. Niesattacken, juckende Augen und eine laufende Nase gehören für viele zum Frühling und Sommer dazu. Medikamente können die Symptome meistens gut lindern, Autofahrer sollten aber unbedingt auf die Nebenwirkungen achten. Andrea Häußler, Verkehrsexpertin und Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV SÜD Life Service GmbH, warnt vor dem leichtfertigen Umgang mit antiallergischen Mitteln.

Nach Erkenntnissen von Medizinern leidet jeder fünfte Erwachsene in Deutschland an Heuschnupfen.

Hochsaison für den Pollenflug ist von April bis August. Die meisten Allergiker reagieren auf die Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Getreidesorten und haben mit typischen Symptomen wie geschwollenen und tränenden Augen, einer laufenden Nase und ständigem Niesreiz zu kämpfen. Das ist für die Betroffenen nicht nur unangenehm, sondern kann im Straßenverkehr auch schnell gefährlich werden. Denn wer etwa beim Niesen die Augen nur für eine Sekunde schließt, fährt bei Tempo 100 circa 28 Meter blind. Autofahrer, die von einem "Allergieschub" überrascht werden, sollten die Fahrt deshalb aus Sicherheitsgründen sofort ab- oder zumindest unterbrechen.

Vorsicht bei Heuschnupfenmedikamenten
Viele Allergiker greifen zu Medikamenten, um ihre Beschwerden zu lindern. TÜV SÜD-Expertin Andrea Häußler warnt: "Selbst rezeptfreie Medikamente können müde machen und das Reaktionsvermögen deutlich einschränken – und das birgt Gefahren am Steuer. Den Beipackzettel gründlich zu lesen und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Facharzt zu halten, ist daher Pflicht." Am besten sollte man die Medikamente abends vor dem Schlafengehen einnehmen und bei Müdigkeit ganz auf das Auto verzichten.

"Generell können sich Allergiker gerade in dieser Jahreszeit online über den aktuellen regionalen Pollenflug informieren und an Tagen mit hohem Allergierisiko das Auto möglichst stehen lassen", rät die Expertin.

Pollenfilter verschaffen Linderung
Heuschnupfengeplagte Autofahrer können einiges tun, um ihr Fahrzeug zum Schutzraum vor Pollen zu machen. Eine echte Hilfe ist der Einbau eines Pollenfilters. Er hindert den Blütenstaub daran, ins Wageninnere zu gelangen. Bei den meisten Automodellen gehört ein Pollenfilter bereits zum Serienumfang. Sollte das nicht der Fall sein, empfiehlt sich eine Nachrüstung. Allerdings sollte der Filter regelmäßig nach Herstellerangaben gewechselt werden, da er sich sonst mit der Zeit zusetzt und die Luftzirkulation im Auto behindert. Es empfiehlt sich, den Tausch jährlich oder alle 15.000 bis 30.000 Kilometer durchzuführen. Damit ein Pollenfilter seine Wirkung entfalten kann, müssen Fenster und Schiebedach jedoch auch bei schönstem Sommerwetter geschlossen bleiben.

Tipps für Allergiker-Autofahrer
Im Schatten von Bäumen zu parken, sollten anfällige Autofahrer wegen herabfallender Pollen vermeiden. Das Fahrzeug ist danach oft mit Pollen und Blüten übersät, der direkte Kontakt mit Blütenstaub verschlimmert die Heuschnupfenbeschwerden. Außerdem hilft es, die Jacke vor dem Einsteigen in den Kofferraum zu legen, damit die anhaftenden Pollen nicht ins Wageninnere gelangen. Auch das regelmäßige Aussaugen des Autos und Abwischen der Armaturen hilft – so werden die Pollen immer wieder eliminiert. Und zu guter Letzt: Taschentücher griffbereit in die Autotür oder Mittelkonsole legen.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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