Das Städtische Klinikum Karlsruhe macht anlässlich des Weltblutspendetags auf die Bedeutung und Notwendigkeit der Blutspende aufmerksam.

Es besteht im Moment bundesweit eine äußerst angespannte Versorgungslage. Davon ist auch die Blutspendezentrale des Klinikums Karlsruhe betroffen. Die hohen Corona-Infektionszahlen in der Bevölkerung haben bereits im ersten Quartal in der Blutspendezentrale des Klinikums ihre Spuren hinterlassen, da viele regelmäßige Spender erkrankten und über einen längeren Zeitraum nicht spenden konnten. Die Gründe für den derzeitigen Mangel sind vielfältig. Gepaart mit den Einbrüchen im Zuge der letzten Pandemiewelle, den Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen, den vielen Feiertagen und der aktuellen Urlaubszeit ist es bislang nicht gelungen, wieder entsprechende Reserven aufzubauen. „Darum möchten wir den Weltblutspendetag am 14. Juni zum Anlass nehmen, um auf die große Bedeutung der Blutspende aufmerksam zu machen“, verdeutlicht Privatdozent Dr. Andreas Ruf, ärztlicher Leiter der Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie am Klinikum.

Der Weltblutspendetag wurde anlässlich des Geburtstags von Nobelpreisträger Karl Landsteiner ins Leben gerufen. Mit seinem Namen können heutzutage viele Menschen nichts mehr verbinden – und das, obwohl der Wissenschaftler im Jahr 1900 die AB0-Blutgruppen entdeckt hat, wofür er im Jahr 1930 mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet wurde. „Seine Entdeckung hat die Grundlage dafür gelegt, dass eine verträgliche Bluttransfusion möglich wurde. Die Transfusion von Blutkomponenten ist auch mehr als ein Jahrhundert nach Landsteiners bahnbrechender Entdeckung bei der Behandlung lebensbedrohlicher Zustände einer Blutarmut unverzichtbar, da es keinen künstlichen Blutersatz gibt.“ unterstreicht Ruf. Eine lebensbedrohliche Blutarmut, kann bei schweren Erkrankungen wie z.B. bei Tumorleiden, nach Unfällen oder bei großen Operationen auftreten. In Deutschland brauchen schätzungsweise 70 Prozent aller Menschen einmal im Leben Blutpräparate oder Medikamente, die aus Blut hergestellt werden. Dem stehen 2 bis 3 Prozent der Erwachsenen gegenüber, die regelmäßig Blut spenden. Dabei kann fast jeder zum Blutspender werden: gesunde Erwachsene zwischen 18 und 68 Jahren (Erstspender 60 Jahre) mit mindestens 50 kg Körpergewicht dürfen Blut spenden – Frauen alle 3 Monate, Männer alle 2 Monate.

„In der Region Karlsruhe trägt die Blutspendezentrale des Städtischen Klinikums Karlsruhe wesentlich zur Sicherung der Blutversorgung bei. Bei uns besteht von montags bis freitags die Möglichkeit zur Blutspende. Das gespendete Blut wird unseren eigenen Laboratorien gemäß den gesetzlichen Vorgaben untersucht und verarbeitet. Die bei uns gewonnenen Blutprodukte kommen im Klinikum sowie in der Region zum Einsatz“, verdeutlicht Ruf. Seinen Angaben zufolge hat das Klinikum Karlsruhe u.a. einen jährlichen Bedarf von rund 20.000 Blutbestandteilkonserven, die rote Blutzellen enthalten.

“Der aktuelle Versorgungengpass macht deutlich, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass die benötigten Blutpräparate jederzeit zur Verfügung stehen. Der heutige Weltblutspendetag wird daher zum Anlass genommen, allen Blutspendern für ihren wichtigen Beitrag zu Krankenversorgung herzlich zu danken. Gleichzeitig wird an alle Personen appelliert, die immer schon mal Blut spenden wollten, dies in die Tat umzusetzen und damit dazu beizutragen, den Versorgungsengpass rasch ausgleichen zu können“, betont der Transfusionsmediziner abschließend.

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