Am Montag treffen sich die Agrarministerinnen und Agrarminister von Bund und Ländern zu einer Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) zum Thema Wald. Hierzu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrar- und Landnutzungspolitik beim WWF:

„Eine Sonderkonferenz zum Thema Wald ist ebenso ungewöhnlich wie angemessen, denn wir befinden uns in einer handfesten Waldkrise. Auch durch die einseitige Waldpolitik in den letzten Jahren steht der Wald kurz vorm Klimakollaps: Vier von fünf Bäumen haben lichte Kronen, die Waldschäden sind auf Rekordhöhe. Deshalb ist der von den Ministern und Ministerinnen diskutierte Vorschlag, Holz zukünftig verstärkt energetisch zu nutzen, absurd. Für den Wald und das Klima ist eine verstärkte Entnahme von Holz zum Heizen fatal. Der Nutzungsdruck auf die Wälder ist bereits enorm und darf durch die energetische Nutzung nicht weiter verstärkt werden. Wir brauchen keinen energiepolitischen Populismus, sondern politischen Weitblick für einen gesunden Wald, der dauerhaft CO2 speichert, Luft filtert, als Erholungsort dient und verlässlich sowie nachhaltig einen nachwachsenden Rohstoff zur Verfügung stellt.

Ein Thema fehlt auf der Agenda der Sonder-AMK: Wasser. Dabei machen gerade die Dürreschäden dem Wald schwer zu schaffen. Forstpolitik und Waldbewirtschaftung müssen angesichts der Klimakrise vor allem darauf ausgerichtet sein, einen möglichst intakten Wasserhaushalt herzustellen. Nur wenn es gelingt, Wasser möglichst lange in den Waldökosystemen zu halten, also im Boden, in den Pflanzen und in der Luft, kann der Wald sich vor den dramatischen Konsequenzen der Klimakrise selbst schützen. Und der Erhalt des Waldes und  die Verbesserung seiner Ökosystemfunktionen ist der verlässlichste Beitrag zum Klimaschutz. Um das zu erreichen und engagierte Waldbewirtschaftende zu honorieren, braucht es wirksame Anpassungen von Waldgesetz und Förderinstrumenten.“

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