„Ich kann anderen Frauen nur den Rat geben, sich nicht zwischen Kind oder Karriere zu entscheiden, sondern für Kind und Karriere“, sagt Nina Freistedt. Die 32-Jährige ist Mutter einer zweieinhalbjährigen Tochter und Fachbereichsleiterin Konzernstrategie/Qualitätsmanagement bei den Stadtwerken Bonn.
Offene Kommunikation mit Arbeitgeber über Wünsche
Möglich gemacht hat das ihre frühzeitige, offene Kommunikation mit ihrem Arbeitgeber darüber, Kind und Karriere vereinen zu wollen, und dessen Aufgeschlossenheit gegenüber der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Manche werdende Mutter bekommt leider noch den Stempel aufgedrückt, die nächsten zehn Jahren im Arbeitsleben unbrauchbar zu sein. Ich habe das ganz anders erlebt. Mir sind Vorgesetzte, Kolleginnen und Kollegen mit Wohlwollen und Fürsorge begegnet“, sagt Freistedt, die am 1. August dieses Jahres zehn Jahre bei den SWB arbeitet.
Nina Freistedt arbeitet seit zehn Jahre bei den SWB
2012 war sie Teil des ersten Jahrgangs, der bei den Stadtwerken ein duales Studium absolviert hat: Sie hat damals ihre Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht und gleichzeitig Business Administration studiert. „Ich habe von dieser Möglichkeit bei einer Internetrecherche gelesen und da hat es direkt ,pling‘ gemacht. Weil ich es attraktiv fand, nach der Ausbildung nicht noch einmal Jahre Zeit fürs Studium aufbringen zu müssen. Und weil ich mich als Bonnerin den Stadtwerken verbunden fühlte. Schließlich haben mich SWB-Produkte in und um Bonn herum schon mein Leben lang begleitet.“
Hat Nina Freistedt während des Studiums im Controlling der Stadtwerke gearbeitet, widmet sie sich 2017 dem Qualitätsmanagement und dies seit März 2022 in der Position der Fachbereichsleiterin. „Ich modelliere Prozesse, analysiere sie und erarbeite Optimierungsempfehlungen mit einem besonderen Fokus auf Digitalisierungs- und Automatisierungspotenziale“, erklärt sie ihre Tätigkeit.
Homeoffice hat manches leichter gemacht
„Ich bin relativ schnell nach der Geburt meiner Tochter wieder in Vollzeit arbeiten gegangen. Für mich war es die richtige Entscheidung. Ich musste und muss auf nichts verzichten, weder auf mein Kind noch auf meine Karriere. Und ich habe durch die recht kurze Auszeit den Anschluss an Themen nicht verloren“, sagt Nina Freistedt. „Natürlich war die Umstellung auch schwierig. Aber an dieser Stelle hat Corona mal etwas leichter gemacht durch das Homeoffice. Ich habe mir Fahrzeiten gespart und konnte den Tag entspannter durchgehen. Darüber hinaus teile ich mir die Fürsorge für unsere Tochter mit meinem Mann, der auch in Elternzeit gegangen ist“, sagt sie.
Gutes Netzwerk und strukturierter Tagesablauf
Und aktuell, wo seit drei Wochen Notgruppe in der Kita ist – also nur eingeschränkte Betreuung geboten wird, springen auch die Großeltern der Kleinen mit ein. „Ohne das würde eine Vollzeit-Tätigkeit nicht funktionieren“, räumt sie ein. „Ich hatte früher eine Ahnung, unter welcher Belastung berufstätige Mütter stehen, aber heute, wo ich selbst eine bin, kann ich es erst wirklich verstehen und habe großes Verständnis für andere Mütter, die Workflow, private Abläufe und Termine organisieren müssen. Mein Tag ist deutlich strukturierter und getakteter geworden“, meint sie.
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